Ihr Lieblingsstück von Net-A-Porter?
Anlässlich unseres 20. Geburtstages haben wir diese Frage 4 außergewöhnlichen Frauen und treuen Net-A-Porter-Kundinnen gestellt. Uns verraten Sie, was das wertvollste Stück in ihrem Kleiderschrank ist… Von MEGAN LOGUE
DAME HELENA MORRISSEY
Philanthropin, Geschäftsfrau und Aktivistin für Geschlechterdiversität, Dame Helena Morrisey, lebt in London. Sie shoppt seit 2003 bei Net-A-Porter.
Als ich Net-A-Porter entdeckte, war es eine Offenbarung. Zu der Zeit war ich CEO einer Investmentfirma und habe sechs Kinder großgezogen – ich hatte also nicht viel Zeit, um shoppen zu gehen. Selbst wenn ich einmal die Zeit fand, lief ich erfolglos durch die Geschäfte und kam mit leeren Händen wieder nach Hause. Schon bevor das Unternehmen wuchs und es viele Neuheiten und persönliche Stylisten gab, hat der Net-A-Porter-Service das Einkaufserlebnis vereinfacht und mir viele neue Designer wie Roland Mouret und Nina Ricci nähergebracht.
Meine Karriere begann in den späten 1980ern an der Wall Street und ich denke ungern an die kastenförmigen Anzüge zurück, die ich damals trug. Es war eine recht pessimistische Art mich zu kleiden, denn es implizierte, dass ich dachte, mit den männlichen Kollegen nur zu ihren Bedingungen mithalten zu können. Jetzt glaube ich, dass es äußerst wichtig ist, dass Frauen sich durch ihre Kleidung ausdrücken und nicht nur so aussehen, als wären sie dankbar, mit am Tisch sitzen zu dürfen. Ich schreibe gerade auch ein Buch über dieses Thema. Abgesehen von meiner angepassten Phase war mein Stil schon immer sehr feminin. Ich liebe Kleider – und dieses von Oscar de la Renta, das ich 2019 gekauft habe, ist mein Lieblingsstück. Ich habe es im vergangenen Jahr zur Eröffnung eines „Gender-Lens-Funds“, bei dem Frauen besonders berücksichtigt werden, getragen und plötzlich bin ich auf den „Best-Dressed“-Listen gelandet.
Ich glaube fest an die Macht der Mode. Als ich 2017 meinen Titel „Dame“ für mein Verdienst zur Förderung von Diversität im Finanzsektor erhielt, sollte mein Outfit daher den Suffragetten Anerkennung zollen. Ich trug eine Jacke von Gucci mit violetten und grünen Schleifen und kombinierte dazu umwerfende fliederfarbene Heels von Balenciaga. Dieser Farbton findet sich in meinem Leben immer wieder, er war auch die Hochzeitsfarbe meiner ältesten Tochter. Zu diesem Anlass kaufte ich mir auch einen wunderschönen Ring von Alice Cicolini. Erst als ich bei der Hochzeit ankam, fiel mir auf, dass er auch mit orangefarbener Emaille verziert war. So war es der perfekte Tribut für das glückliche Brautpaar – Florence und Benjamin Clementine.
„Jetzt glaube ich, dass es äußerst wichtig ist, dass Frauen sich durch ihre Kleidung ausdrücken und nicht nur so aussehen, als wären sie dankbar, mit am Tisch sitzen zu dürfen
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LAUREN LEVISON
Die Kuratorin bei Juwelier Mayfair Rocks, der sich in Familienbesitz befindet, Lauren Levison lebt in Connecticut. Sie shoppt seit 2011 bei Net-A-Porter.
Ursprünglich war ich, was Online-Shopping anbelangt, nicht ganz überzeugt. Ich komme nämlich aus einer Juwelier-Familie und wir betreiben seit vier Generationen konventionelle Läden. Doch als ich von New York City nach Greenwich, Connecticut zog und nicht mehr den gleichen Zugang zu meinen Lieblingslabels hatte, habe ich meine Meinung geändert.
Net-A-Porter hat mich sofort mit meinem persönlichen Shopper Jeff überzeugt, er war ein Geschenk. Jeff stylt mich nicht, aber er hält immer die Augen offen für spannende neue Labels, die mit Volumen spielen und mir gefallen könnten. Ich tendiere dazu, meinem Stil treu zu bleiben, da hilft eine weitere Perspektive, um über den Tellerrand zu blicken und meinem Look ein frisches Update zu verleihen. Ab und zu sagt Jeff dann: „Wir haben deine Taille schon länger nicht mehr gesehen, betonen wir sie dieses Jahr doch ein bisschen.“ Und ich denke mir: „Warum eigentlich nicht? Du hast recht.“
Mich schick zu machen, ist in meiner DNA verankert. Das ist einer der Gründe, warum ich es liebe, Mode bis an die Haustüre geliefert zu bekommen. Ich kann alles in Ruhe anprobieren und sehen, wie es zum Rest meiner Garderobe passt – ich kann meiner Kreativität freien Lauf lassen. Mein Schrank ist nicht nach Farben oder Labels geordnet. Es gibt eine Marie Antoinette-Abteilung, eine Maria Stuart-Abteilung, eine Shirley Manson-Abteilung und noch viele mehr. Wenn ich mich morgens anziehe, möchte ich zum Ausdruck bringen, wie ich mich an diesem Tag fühle. In einem Outfit kombiniere ich verschiedene Einflüsse, damit es sich für mich richtig anfühlt. Sogar während des Lockdowns trage ich zum Beispiel ein Tutu von Simone Rocha und einen Arbeitskittel, um das Haus zu putzen, weil es mir einfach ein gutes Gefühl gibt.
Die Beziehung zwischen Frauen und Mode wird oft als lächerlich und frivol abgestempelt. Für mich ist es aber meine Rüstung. Ich fühle mich dadurch vervollständigt. Denn ich trage diese Dinge nicht einfach nur für Street-Style-Fotos, ich ziehe mich jeden Tag so an. Ich habe zu allen meinen Stücken eine emotionale Verbindung, so auch zu diesem wunderbaren Mantel von Oscar de la Renta im Ombré-Stil, den ich zur New Yorker Fashion Week im September 2018 getragen habe – und Celine Dion trug ihn dann ein paar Monate später zur Couture Week. Ich liebe auch meine „Lucite“-Tasche von Oscar de la Renta, denn sie ist ein wahres Chamäleon. Um unterschiedlichen Outfits den richtigen Feinschliff zu verpassen, habe ich sie auch schon oft mit verschiedenfarbigen Rosen gefüllt. Und meine Stiefel von Gabriela Hearst sind einfach perfekt – von Komfort und Qualität bis zur Höhe des Absatzes. Ich besitze ein Paar in jeder Farbe.
„Die Beziehung zwischen Frauen und Mode wird oft als lächerlich und frivol abgestempelt. Für mich ist es aber meine Rüstung. Ich fühle mich dadurch vervollständigt
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SADIE ZHANG
Investorin und Philanthropin Sadie Zhang lebt in Guangzhou. Sie shoppt seit 2012 bei NET-A-PORTER.
Ganz ehrlich, bevor ich bei Net-A-Porter shoppte, habe ich nur Lebensmittel online gekauft. Mode hat mich schon immer sehr interessiert und mein Geschmack, was Stil anbelangt, war sehr ausgeprägt. Doch für neue Vorschläge bin ich immer offen. Ich glaube daran, dass Mode uns bestärken kann. Ich fühle mich viel selbstbewusster, wenn ich ein tolles Outfit trage. Ich habe keine Uniform, doch über die Jahre habe ich verschiedene Labels entdeckt, auf die ich mich bei verschiedenen Anlässen immer verlassen kann. Dazu gehören Jacquemus für Urlaube, Blazé Milano für wichtige Besprechungen und Zimmermann zum Ausgehen – vor allem in Kombination mit Heels von Alaïa. Auch während des Lockdowns habe ich mich bemüht, mich jeden Tag gut anzuziehen.
Was ich besonders an Net-A-Porter liebe, ist, dass ich immer neue Designer und einzigartige Stücke auf der Seite entdecke, wie meine Handtasche von Gabriela Hearst. Dieses Modell gab es nur bei Net-A-Porter, zum Glück war ich schnell genug und konnte eine ergattern. Sie ist die Tasche meiner Träume, ich trage sie die ganze Zeit. Auch konnte ich eines der letzten Paare dieser ausverkauften Alessandra Rich Ohrringe auf Net-A-Porter ausfindig machen. Ich liebe Ohrringe und diese sind meine absoluten Lieblingsstücke, meine Freundinnen leihen sie sich dauernd aus.
Meine Clutch von Alexander McQueen ist aus vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes für mich. Ich bin nicht nur ein riesiger Fan des Modehauses, sondern sie war auch ein Geschenk zu meinem 21. Geburtstag, als ich in London lebte. Meine Freunde und ich hatten einen tollen Abend, der zu später Stunde in einer Karaokebar endete. McQueens Schaffen ist Kunst für mich. Ich werde dieses Stück für immer behalten.
„Ich glaube daran, dass Mode uns bestärken kann. Ich fühle mich viel selbstbewusster, wenn ich ein tolles Outfit trage
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DIANE KORDAS
Schmuckdesignerin Diane Kordas, die ihr gleichnamiges Label im Jahr 2000 gelauncht hat, lebt in London. Sie shoppt seit dem Gründungsjahr 2000 bei Net-A-Porter.
Ich begann ursprünglich bei Net-A-Porter einzukaufen, weil ich das Gefühl hatte, nicht genug Zeit zu haben. Ich war gerade dabei mein Unternehmen aufzubauen und war gleichzeitig Ehefrau, Mutter und Unternehmerin. Erst wenn meine Kinder schliefen, hatte ich Zeit für mich. Also ging ich online und shoppte.
Als Net-A-Porter 2006 mein Label zu verkaufen begann, fühlte ich mich als Designerin wirklich bestätigt. Ein Traum war wahr geworden. Ich wagte es nicht einmal, über eine Neubestellung nachzudenken, doch 14 Jahre später arbeiten wir noch immer zusammen!
Ich war schon immer selbstsicher, was meinen Stil angeht, den ich als lässig mit einem gewissen Etwas beschreiben würde. Selbstverständlich wurde er während des Lockdowns noch etwas legerer, aber ich freue mich schon sehr darauf, mich wieder schick zu machen. Ich habe mir diese Tasche von Saint Laurent erst vor ein paar Monaten gekauft, sie ist aber schon eines meiner Lieblingsstücke. Sie hat die perfekte Größe und passt zu jedem Outfit.
Ich habe mir auch eine dieser schönen Lederjacken erstanden, eine rote im Biker-Stil von Saint Laurent und vor Jahren schon eine goldene von Haider Ackermann. Sie waren beide die Investition wert. Zu dieser Zeit waren meine beiden Töchter im Teenager-Alter und ich sagte zu ihnen „Sind die nicht cool?“, was mit einem überzeugten „Nein“ beantwortet wurde. Doch einige Zeit später durchsuchte ich meinen Schrank nach den Jacken, weil ich sie tragen wollte – und fand sie auf Instagram wieder, da meine Töchter sie genommen hatten. Ich kümmere mich gut um meine Kleider und diese zwei Jacken sind ganz spezielle Stücke, die ich nur im Handgepäck transportiere – als ich also die Bilder auf dem Instagram-Account meiner Töchter sah, dachte ich mir nur, dass sie besser nicht irgendwo an einer Garderobe abgegeben wurden.
„Ich kümmere mich gut um meine Kleider und diese zwei Jacken sind ganz spezielle Stücke, die ich nur im Handgepäck transportiere
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