Podcast-Gast Halima Aden über ihre Kopfbedeckung und Modelerfahrung für Kanye West
In der zweiten Folge des neuen PORTER Podcasts Pieces of Me: My Life in Seven Garments spricht Model HALIMA ADEN mit SARAH BAILEY über den Alltag als Supermodel mit Hidschab und die Styles, die ihr besonders viel bedeuten. Dazu gehören der Burkini, den sie 2016 zur Wahl der Miss Minnesota USA trug, aber auch das Unicef-T-Shirt, das ihre Kindheit symbolisiert und sie mit Stolz auf ihren Weg zum Erfolg zurückblicken lässt. In diesem exklusiven Auszug aus Pieces of Me erhalten Sie einen Einblick in Adens unvergessliche Mode-Momente. Ab heute ist auch das vollständige Podcast-Interview verfügbar
Halima Aden kommt gut gelaunt ins Studio. Erst am Vorabend ist sie in London für Tommy Hilfiger über den Laufsteg gelaufen, in einem Hidschab, der aus einer amerikanischen Flagge gestylt wurde. „Ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke“, so das 22-jährige Model, während sie von einem Ohr zum anderen strahlt. „Es repräsentiert so viel von meiner Identität!“
Aden wurde in Kakuma, einem der größten kenianischen Flüchtlingscamps, geboren. Im Alter von sieben Jahren zog sie in die USA und fasste 2016 den mutigen Entschluss, an der Wahl zur Miss Minnesota USA teilzunehmen, mit einem Burkini im Bademode-Durchgang. Es war eine Entscheidung, die ihr Leben verändern sollte. Gleich am nächsten Tag wurde sie von einer internationalen Modelagentur unter Vertrag genommen. Als erstes Fashion-Model mit Hidschab erschien sie auf dem Cover der Vogue, von CR Fashion Book und, noch bezeichnender, auf dem Bikini-Cover der Sports Illustrated.
„Ich denke oft daran, wie ich mir als Zwölfjährige Gedanken darüber gemacht habe, was ich tragen soll. Ich wünschte, es hätte damals jemanden gehabt, der mir gesagt hätte, dass man sich sittsam kleiden kann, ohne wie die eigene Mutter auszusehen, dass man damit cool, jung, ausgefallen und stylish aussehen kann“, erzählt sie.
Anhand ihrer sieben ausgewählten Looks erzählt Aden hier, wie sie das Selbstbewusstsein für eine Karriere in der Modebranche gefunden hat, ohne dabei ihren Glauben zu kompromittieren. „Ich sage immer zu meinen Freundinnen: ,Ändert nicht euch, ändert die Spielregeln.‘“
Mein Hidschab
„Am besten beschreibt mich wohl ein schlichter schwarzer Hidschab aus Chiffon, den ich schon getragen habe, bevor ich eine Vorstellung davon hatte, was eigener Stil bedeutet. Er ist simpel, funktional und einfach zu stylen. Er ist ein wichtiger Teil meiner Identität und erinnert mich immer wieder daran, welche Aufgaben noch vor mir liegen…“
Ein Turban
„Ich hatte schon alles auf meinem Kopf, vom Gucci-Höschen bis hin zum Pullover, so viele verschiedene Looks! Ich möchte meinen Followern und den kleinen Mädchen, die mir folgen, zeigen, dass man Sittsamkeit auf eine ganz eigene, individuelle Weise zum Ausdruck bringen kann.“
Der Burkini, den ich 2016 zur Wahl der Miss Minnesota USA trug
„Habe ich mich bewusst fürs Modeln entschieden? Nein! Für die Branche? Definitiv nicht! Ich habe meinen Highschool-Abschluss gemacht, bin studieren gegangen und habe an der Wahl zur Miss Minnesota teilgenommen. Am nächsten Tag erhielt ich einen Anruf von IMG Models.“
Die Abaya und der Pyjama, in denen ich von Paparazzi in Mailand fotografiert wurde
„Ich weiß noch, wie ich dachte: ,Wow, das ist wirklich der beste Job der Welt. Ich kann einfach aus dem Bett fallen und bekomme bei der Arbeit Make-up und ein Outfit verpasst.‘ Womit ich nicht gerechnet hatte, waren die Horden an Paparazzi, die auf dem Weg dorthin auf einen lauern!“
Der Faux-Fur-Mantel, den ich 2017 bei der Yeezy-Show von Kanye West trug
„Fast wäre ich bei der Show gar nicht gelaufen. Der erste Look, der für mich gedacht war, war nicht mit den Anforderungen an meine Kleidung kompatibel. Also bin ich zurück ins Hotel und dachte mir: ,Das hätte eine coole Show werden können…‘ Jetzt traue ich mich meinen Freunden kaum zu sagen, dass ich fast nicht für Kanye West gelaufen wäre.“
Mein Unicef-T-Shirt
„Ich werde emotional, wenn ich darüber spreche, denn diese sechs Buchstaben stehen für mein Leben. Als Kind konnte ich meinen Namen nicht buchstabieren, aber ich wusste, wofür jeder dieser sechs Buchstaben stand, was sie für meine Familie und meine Community bedeuteten. Ich wünsche mir, dass wir irgendwann an einen Punkt kommen, an dem wir Organisationen wie Unicef nicht mehr brauchen, weil jedes Kind das hat, was es verdient.“
Der Camel-Mantel von Maxmara, den ich 2017 auf dem Runway in Mailand trug
„Es war das erste Mal, dass ich mir in einem Outfit wirklich schön vorkam. Ich fühlte mich so elegant und den anderen Models ebenbürtig. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, nicht aufgrund einer Checkliste dabei zu sein, ich gehörte dazu.“
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