Podcast-Gast Zainab Salbi über die Macht der Schönheit und wie sie die Freiheit entdeckte, die Mode bieten kann
In der dritten Folge von Pieces of Me: My Life in Seven Garments, PORTERs neue spannende Podcast-Serie, erzählt die im Irak geborene Frauenrechtsaktivistin Zainab Salbi SARAH BAILEY von wichtigen modischen Momenten, die sie für immer begleiten werden – vom traditionellen Kleid, das sie bei ihrer arrangierten Hochzeit tragen musste bis hin zu überraschenden, selbst gewählten Outfits für ihre Arbeit in gefährlichen Kriegsgebieten. Mit einem exklusiven Ausschnitt aus unserem Pieces of Me Podcast, den Sie ab heute vollständig hören können, bekommen Sie einen Einblick in Salbis Leben und Karriere, erzählt anhand von Kleidungsstücken…
Zainab Salbis Erzählungen aus ihrem Leben werden jeden fesseln. Die im Irak geborene Aktivistin war gerade in ihren frühen 20ern, lebte in den USA und war einer gewaltsamen Ehe entkommen, als sie auf Gräuel und Vergewaltigungen in bosnischen Lagern aufmerksam wurde. Sie machte sich sofort auf den Weg, um zu helfen, zusammen mit ihrem neuen Ehemann.
Aus dieser unkonventionellen Hochzeitsreise ging die 1993 gegründete humanitäre Organisation Women for Women International hervor, deren Vorsitzende sie 18 Jahre lang war. Paradoxerweise hat gerade diese Arbeit mit so vielen Frauen aus Kriegsgebieten sie die Macht von Schönheit, Verschönerung und Schmuck gelehrt, nachdem eine Frau in Bosnien ihr erzählte: „Mein Widerstand liegt in meiner Schönheit. Die Soldaten versuchen mich einzuschüchtern, damit ich alles unterdrücke, was mich ausmacht. Wenn ich auf der Straße gehe, möchte ich, dass der Sniper sieht, er tötet eine schöne Frau.“
Salbis eigene Reise zu persönlicher Freiheit wird für Zuhörer besonders deutlich und ergreifend, wenn ihre Erlebnisse anhand von Kleidungsstücken erzählt werden, die sie in einschneidenden Momenten trug.
Ein orangefarbenes T-Shirt aus meiner Kindheit, 1979
Das erste Kleidungsstück, das für mich als Kind jemals wichtig war. Es hatte eine kleine Plastiktasche, die ich liebte. Eines Tages wurden wir von Saddam Husseins Frau zu einem Treffen mit mehreren Frauen eingeladen. Meine Cousine war gerade aus London zu Besuch und meine Mutter gab ihr mein orangefarbenes T-Shirt – das brach mir das Herz.“
Das pinkfarbene Taft-Kleid, in dem ich 1988 meine Teenager-Rebellion aufgab
„Meine Mutter hat das pinkfarbene Taft-Kleid für mich genäht. Äußerlich habe ich in die Gruppe gepasst, aber innerlich fühlte ich mich wie ein Clown. Dieses Outfit symbolisiert meine Kapitulation, ich gab meine innere Stimme auf.“
Das traditionelle arabische Hochzeitskleid, das ich zu meiner arrangierten Hochzeit 1990 trug
„Meine Mutter hat die Seide in Thailand bestellt und es war mit arabischen Gedichten und Mustern bestickt. Ich muss zugeben, dass ich das Kleid sogar mochte – auch wenn ich kein Mitspracherecht hatte. Der Mann, den ich heiratete, war aber furchtbar, wirklich furchtbar.“
Die Hose, die ich als feministische „Kämpferin“ 1993 trug
„Ich habe Feminismus und Frauenforschung im College in Amerika studiert. Und jetzt trage ich Anzüge, maskuline Anzüge, schwarze Jacken und Hosen und weiße Hemden. Als Präsident Clinton mich als eine von sechs Amerikanern für ihre Arbeit in Bosnien ausgezeichnet hat, trug ich einen Anzug. Da war ich eisern, ich wollte als Individuum und nicht als Mann oder Frau gesehen werden.“
In Sarajevo, Bosnien und Herzegowina 2010, in einer gelben Bluse von Kate Spade
„Anfangs trug ich weite Hosen und Shirts, wenn ich in diesen Kriegsgebieten arbeitete. Ich hatte den „Kämpfer-Look“ verinnerlicht. Doch alle Frauen in diesen Ländern waren so wunderschön, was mich bezüglich meines Erscheinungsbildes verlegen machte – diese schäbig aussehende Person. Und aus Respekt für diese Frauen, begann ich schöne Kleidung zu tragen. Das ist eines meiner Lieblings-Outfits.“
Die Abaja, die ich in der ersten Episode meiner TV-Show The Nida’a Show 2015 trug
„Das Outfit für die erste Show – mit dem ersten Interview, das Oprah jeweils im Mittleren Osten gegeben hat – war extrem wichtig. Ich trug eine Abaja – weiß, bestickt mit Islamischen Mustern – doch darunter trug ich eine enge Hose, High Heels, alles in Schwarz, und mein Kopf war glattrasiert.“
Die Kleidung, die ich jetzt trage – für mich!
„An diesem Punkt meines Lebens kaufe ich Kleidung nicht mehr, um mich schön zu fühlen. Ich fühle mich bereits schön und ich kaufe, was mir erlaubt, diese Schönheit auszudrücken. Und warum auch immer, trage ich jetzt nur noch Weiß. Ich fühle mich darin einfach fantastisch.“
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