Get dressed mit Alexandra Carl
ALEXANDRA CARL ist eine der meistgefragten Stylisten der Modebranche und selbst eine Streetstyle-Ikone. Lust auf ein Garderoben-Update? Dann lassen Sie sich von der einzigartigen, feminin-maskulinen Ästhetik der Fashionista inspirieren
Nicht ohne meine Uniform
„Als ich nach London gezogen bin, habe ich mich direkt so frei gefühlt, da jeder hier tragen kann, was er will. Das hat mich etwas zynisch gegenüber der Eintönigkeit des dänischen Stils werden lassen, doch mittlerweile erkenne ich das als einen Teil von mir an, den ich nicht komplett ablegen möchte. Seinen eigenen Look zu finden, zeugt von Stärke, denn persönlicher Stil wechselt nicht von Saison zu Saison. Ich habe sozusagen meine ganz eigene Uniform gefunden. Niemals würde ich etwas tragen, das nicht zu mir passt, nur weil es gerade „in“ ist. Mein Look hat durchaus etwas Maskulines, doch ich liebe farbenfrohe Akzente wie einen Seidenschal. Frauen haben im Gegensatz zu Männern mehr Spielraum im Styling, aber gerade diese mühelose Eleganz und dezente Raffinesse sind es, die mich an Männermode so reizen – viel mehr als übertriebene Looks. Auch Schmuck sollte meiner Meinung nach ein Outfit komplementieren und nicht überladen.“
Weniger ist mehr
„Ich habe mir nie viel aus Beauty-Produkten gemacht und benutze lediglich einen Cleanser, ein Hyaluronserum und eine Feuchtigkeitscreme. Auch meine Make-up-Routine ist minimalistisch, da ich keine Schichten von Schminke auf meinem Gesicht mag. Vor Kurzem habe ich allerdings die Nuriss Klinik auf der Harley Street entdeckt und bin von deren Skincare restlos begeistert. Die Facials sind einfach großartig und die hochwertigen Behandlungen sind auf eine Langzeitwirkung für gesunde Haut ausgerichtet. Selbst an meinem Hochzeitstag habe ich kaum Make-up getragen, meine Haut war dank der regelmäßigen Anwendungen vor dem großen Tag in absolutem Top-Zustand.“
Pro-Designerinnen
„Normalerweise habe ich keine speziellen Outfits für besondere Anlässe, geschweige denn für Dress-Codes. Ich ziehe das an, worin ich mich wohl und selbstbewusst fühle. Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb ich weibliche Designer so sehr mag. Sie verleihen Kleidung ein Gefühl von Freiheit, denn ich kann nichts tragen, was mich in irgendeiner Weise einschränkt. Zuletzt habe ich eine wunderbare Hose mit Python-Print von Hillier Bartley gekauft. Chloé gehört inzwischen zu meinen Lieblingsmarken, denn Natacha Ramsay-Levi kreiert zweifelsohne perfekt geschnittene, einzigartige Blazer. An Rejina Pyo liebe ich hingegen, dass sie fröhliche Mode für Frauen entwirft, die ernst genommen werden möchten, ohne sich selbst dabei zu ernst zu nehmen.“
Mode für die Ewigkeit
„Ich investiere gerne in zeitlose Key Pieces, die ich auch in 20 Jahren noch tragen und später an meine Kinder weitergeben kann. Meine Leidenschaft für Styling geht zurück auf meine Kindheit, als ich mit den fantastischen Kleidern meiner Mutter aus ihrer Zeit in Paris gespielt habe. Kleidung zu kaufen, die man nur ein paar Mal trägt, ist alles andere als nachhaltig. Haider Ackermann hat einmal in einem Interview die Frage gestellt, warum wir Dinge kaufen, nur um sie in der nächsten Saison wieder wegzuwerfen. Ich mag Kleidungsstücke, mit denen ich wachsen kann, die eine Geschichte zu erzählen haben. Meine absoluten Lieblingsstücke sind auch meine meistgetragenen: Denim-Styles und besondere Mäntel, die mir im Nu Selbstbewusstsein und diese gewisse Stärke schenken – ein Gefühl, als könne ich die ganze Welt erobern.“
„Angezogen“ mal anders
„Ich fühle mich in komfortabler Mode wie einem drapierten Seiden-Top und lässigen Hosen sehr viel attraktiver und weiblicher. So kleide ich mich, so fühlt es sich echt und authentisch an. Ursprünglich wollte ich in einem Anzug heiraten und Racil hatte mir bereits den perfekten weißen Zweiteiler zur Anprobe geschneidert, doch letztendlich habe ich mich für ein Kleid entschieden. Eine Hochzeit ist auch immer mit dem Druck verbunden, das spektakulärste Kleid zu finden, und egal wie selbstbewusst man auch ist, es kann ganz schön stressig sein. Letzten Endes sollte das Kleid zur Persönlichkeit der Braut passen und nicht darauf ausgerichtet sein, anderen zu gefallen. Han Cho von Self-Portrait hat mein Traumkleid entworfen. Er kennt mich sehr gut und wusste, dass ein puristisches Design mit raffinierten Details am besten zu mir passt: die mit Hand aufgenähten Perlen und die Schleppe haben meinem Kleid das gewisse Extra gegeben.“
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