Haut

Die richtige Ernährung für schöne Haut

Wussten Sie, dass Ihr Essen einen immensen Einfluss auf den Zustand Ihrer Haut hat? Danielle Fox verrät, welche Lebensmittel die Gesundheit der Haut unterstützen und welche Sie besser meiden sollten

Beauty

Du bist, was du isst. Jeder kennt diesen Spruch mit der simplen These: Sie ersetzen nährstoffarme durch nährstoffreiche Lebensmittel, nehmen Probiotika zu sich und werden nach einiger Zeit mit strahlend schöner Haut belohnt. Was in der Theorie logisch und einfach klingt, ist in der Praxis nicht immer optimal umzusetzen. Wenn es um eine gesunde Ernährung geht, können grüne Wellness-Drinks oder Kimchi allein keine Wunder vollbringen.

„Ich sage meinen Patienten immer, dass die Ernährung eine ebenso wichtige Rolle spielt wie eine entsprechende Hautpflege“, so Dr. Jessica Wu, in Los Angeles ansässige Dermatologin und Autorin von Feed Your Face. Investieren Sie Gutes in sich selbst und Sie können ein positives Ergebnis erwarten. Ebenso verhält es sich im Umkehrschluss: Der Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln und zuckerhaltigen Getränken kann, muss aber nicht zu unreiner Haut und Pickeln führen. Auch vermeintlich gesunde Nahrungsmittel „können im Körper einen Einfluss auf das Hormongleichgewicht und die Menge an Entzündungen haben“, sagt Wu. Gleichzeitig werden Sie staunen, welche Nahrungsmittel eine überraschend positive Wirkung auf unser Hautbild haben. Wir enthüllen die Fakten…

DAVON SOLLTEN SIE WENIGER ESSEN

Versteckter Zucker

Sämtliche Ernährungsberater sind sich einig, dass Zucker der schlimmste Feind unserer Haut ist. „Wir wissen heute, dass ein Zusammenhang zwischen Zucker und Hautentzündungen besteht. Diese wiederum begünstigen und verschlimmern Krankheiten wie Rosazea, Ekzeme und Psoriasis“, erklärt Wu. „Außerdem reagiert der Zucker mit hauteigenen Proteinen, wodurch Enzyme freigesetzt werden, welche Kollagen sowie elastisches Gewebe im Körper zerstören.“ Wu sieht außerdem ein Problem in Trendgetränken wie Kombucha. Der vermeintliche Wundertrunk enthält durch den Fermentationsprozess eine große Menge an Zucker. Auch der Protein-Riegel nach dem Training „ist nicht viel nahrhafter als ein herkömmlicher Keks“, sagt sie. „Sein Sie aufmerksam bei der Wahl Ihrer Nahrungsmittel“, rät Wu. Zucker ist nicht nur in klassischen Süßigkeiten enthalten, sondern versteckt sich auch in Crackern, Chips, Cornflakes, Salatdressings, Soßen und Ketchup“, sagt sie. Greifen Sie für einen Zucker-Kick zwischendurch besser zu Früchten, die natürliche Süße liefern und zudem Antioxidantien enthalten, die einer vorzeitigen Hautalterung entgegenwirken. Doch halten Sie sich bei Trockenfrüchten und gedörrtem Obst zurück. Getrocknete Datteln zum Beispiel enthalten 70 Prozent mehr Fruchtzucker als frisches Obst.

Kuhmilch

Milchprodukte genießen ebenfalls keinen besonders guten Ruf. Längst ist der Zusammenhang zwischen Akne und Milchprodukten bewiesen, dennoch befindet sich die Forschung noch im Anfangsstadium. „Selbst wenn wir die Verbindung feststellen, ist uns nicht automatisch die Ursache bekannt“, erklärt Wu. „Milchprodukte haben einen niedrigen glykämischen Index. Somit ist nicht der Milchzucker der Übeltäter, sondern vielmehr die Wirkung der Produkte auf den Hormon- und Insulinspiegel.“ Laut einer im Journal of the American College of Nutrition veröffentlichten Studie sind Menschen mit einem hohen Verzehr an Butter und anderen Milchprodukten anfälliger für Falten als diejenigen, die vermehrt gesunde Lebensmittel wie Gemüse und Olivenöl zu sich nahmen. Die in Milchprodukten enthaltenen Hormone können den Testosteronspiegel beeinflussen, was die Talgproduktion erhöht. Für eine langsame Umstellung ersetzen Sie herkömmliche Milch mit einem pflanzlichen Alternativdrink aus Mandeln, Hafer oder Kokosnuss. „Fragen Sie in Cafés und Restaurants, ob die Milch gesüßt ist. Der Mandeldrink von Starbucks beispielsweise enthält zusätzlichen Zucker“, sagt Wu.

Meeresfrüchte

Überraschend, aber wahr: Ernährungsexperten raten, um Meeresfrüchte einen möglichst großen Bogen zu machen. Das gilt besonders für Menschen mit zu Akne neigender Haut. Proteinreiche Fische und Schalentiere scheinen gesund, enthalten aber viel Jod, das die Entstehung von Akne fördern kann“, sagt Wu. „Ein hoher Jodgehalt kann zu Hautentzündungen führen, die Poren verstopfen und Rötungen sowie Flecken verursachen.“ Ein kompletter Verzicht muss nicht sein, Experten empfehlen, Meeresfrüchte nur ein paar Mal im Monat zu verzehren.

DAVON SOLLTEN SIE MEHR ESSEN

Vitamin F

Dieses Vitamin bezeichnet im Grunde essentielle Fettsäuren (EFA), oder auch Linolsäuren, die reich an Omega-6 sind. Bislang wurde alle Aufmerksamkeit auf Omega-3 gerichtet, mittlerweile wissen wir um die Bedeutung von Omega-6. Immer mehr Anzeichen weisen darauf hin, dass ein geringer Gehalt an Linolsäure das Auftreten von Akne begünstigt. Die Linolsäure kann im menschlichen Körper nicht gebildet werden, spielt jedoch eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der natürlichen Hautbarriere. Sie ermöglicht also, dass Feuchtigkeit besser gespeichert werden kann, was einen ebenmäßigen Teint fördert. Sowohl Pflanzenöle als auch Nüsse und Samen enthalten hochwertige Linolsäure, achten Sie jedoch auf das richtige Verhältnis, denn zu viel Omega-6 kann Entzündungen im Körper verschlimmern. Einfache Regel: Auf einen Teil Omega-6 kommen fünf Teile Omega-3.

Vitamin C

Vor Zitrusfrüchten, Kiwi, Guave, rote sowie gelbe Paprika sind reich an Vitamin C. „Dieses Vitamin ist für den Aufbau des Kollagens im menschlichen Körper notwendig“, erklärt Wu. Außerdem sind Nahrungsmittel, deren Farbe kräftig ist, tendenziell reicher an Antioxidantien. Wählen Sie also eine rote Grapefruit anstelle einer weißen, eine rote Paprika statt einer gelben und eine Kiwi anstelle einer Orange. Die Frucht enthält mehr Vitamin C und weniger Zucker, was sich positiv auf die Haut auswirkt.

Silikon

Das natürliche Mineral kommt in grünen Bohnen vor und hat nichts mit künstlichem Silikon gemein. Studien haben ergeben, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Silikon für stärkere Haut, Haare, Nägel und Knochen sorgen. „Greifen Sie stets zu grünen Bohnen aus biologischem Anbau, da diese mehr Silizium aus der Erde aufnehmen“, rät Wu.

Die Hautretter

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