Exklusiv aus der Printausgabe: Meerblicke mit Anja Rubik
ANJA RUBIK engagiert sich aktiv für maßgebliche Umweltveränderungen in der Modebranche. Zusammen mit der nichtstaatlichen Organisation Parley for the Oceans und PORTER, begibt sich das Supermodel auf eine Reise zu den kristallklaren Gewässern der Malediven, um zu erfahren, welche Auswirkungen die Verschmutzung durch Plastikabfälle hat, wie Brands Öko-Innovationen fördern können und was wir alle machen können, um unsere Meere zu retten. Foto: MARIO SORRENTI. Styling: CAMILLE BIDAULT-WADDINGTON.
Auf der winzigen Insel Mutteyfushi, gelegen im Inneren des nord-östlichen Bogens des Gaafu-Alif-Attols auf den Malediven, findet ein alles verändernder Modemoment statt. Der Fotograf Mario Sorrenti weiß, dass der komplette Strand bald in Dunkelheit getaucht sein wird, jetzt wo die Sonne schon tief über dem Horizont steht. „Stellt sicher, dass sie zurück ist, bevor es dunkel wird“, sagt er zu Stylistin Camille Bidault-Waddington in Bezug auf das Model Anja Rubik, die sich gerade in einer zur Umkleide umfunktionierten Holzhütte umzieht. Hinter uns liegt ein Wald aus Fächerblumen, Eisenholz und Schraubenbäumen; vor uns erstreckt sich der Ozean, nur unterbrochen von ein paar weiter entfernten unbewohnten Inseln in der türkisfarbenen Unendlichkeit, die so weit reicht, wie das Auge nur blicken kann. All das sieht nach einem typisch glamourösen Fashion-Shooting aus, doch in Wahrheit sind die Hintergründe viel tiefgehender.
„Wir versuchen die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Meere zu demonstrieren und die Modebranche, insbesondere Luxusmarken, aufzufordern, mitzumachen. Der Punkt, an dem man Menschen nur darauf aufmerksam macht, ist jedoch vorbei; jetzt geht es um Lösungen, die schnell Erfolg bringen
“Anja Rubik
Rubik ist der Grund, warum wir alle hier sind. Während die meisten sie vor allem als Gesicht zahlreicher Kampagnen sowie als Laufstegmodel und Muse von Saint Laurent kennen, wissen nur wenige über ihr politisches und umweltbezogenes Engagement Bescheid: Sie ist sowohl eine Verfechterin von Frauenrechten als auch Partnerin von Parley for the Oceans – eine Umweltorganisation, die sich vor allem mit den Folgen der Plastikverschmutzung beschäftigt. Indem sie Freunde aus der Modebranche – darunter PORTER Chefredakteurin Lucy Yeomans, Sorrenti und Bidault-Waddington – auf den Malediven zusammenbringt, eine Gegend, die ganz besonders anfällig für den Klimawandel ist und in der Parley einen Standort hat, bringt sie Licht ins Dunkle und macht Mut zur Veränderung. „Wir versuchen durch unsere Zusammenarbeit mit PORTER die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Meere zu demonstrieren und die Modebranche, insbesondere Luxusmarken, aufzufordern, mitzumachen“, sagt Rubik. „Der Punkt, an dem man Menschen nur darauf aufmerksam macht, ist jedoch vorbei; jetzt geht es um Lösungen, die schnell Erfolg bringen.“
Der Parley-Gründer Cyrill Gutsch, den Rubik bei der „Parley x Nasa JPL“-Konferenz im Jahr 2016 kennenlernte, ist der kreative Stratege, der diese Bewegung anführt. Seine Beweggründe für Veränderung basieren auf der Tatsache, dass mindestens jeder zweite Atemzug, den wir tätigen, durch die Meere generiert wird und dass die Menschheit nicht auf einem Planeten ohne Meere überleben kann. „Hinter jeder Umweltproblematik liegt ein falsch laufendes Wirtschaftssystem. Fleischkonsum und das Verbrennen fossiler Brennstoffe fördern den Klimawandel und Plastik schädigt das maritime Leben und die menschliche Gesundheit. Wir zahlen einen hohen Preis. Wir zahlen mit unserer Zukunft“, erklärt Gutsch, der denkt, dass Futuristen die neuen Umweltschützer sind.
Im Mittelpunkt für Parley steht dessen AIR-Strategie, eine Abkürzung, die für Avoid, Intercept, Redesign dt.: vermeiden, eingreifen, neugestalten steht. Somit wirkt sie als Überarbeitung des bisherigen Mantras ‚Reduce, Reuse und Recycle‘ dt.: reduzieren, wiederverwenden, recyceln und kann sowohl für Haushalte, als auch für Firmen und Regierungen angewendet werden. Kurz gesagt will Parley Plastikmüll von abgelegenen Inseln und Küstengemeinden, Stränden und dem offenen Meer abfangen, dann zu dem geschützten Begriff Ocean Plastic® umwandeln und mit Hilfe von Künstlern, Designern und großen Marken in Symbole der Veränderung transformieren. Darüber hinaus möchte Parley ebenfalls effektive Alternativen zu Plastik finden, indem es mit einem vielfältigen Netzwerk aus Wissenschaftlern, Investoren, Erfindern und Kreativen zusammenarbeitet und neue Materialien entwickelt, die Plastik ersetzen. „Veränderung kann entweder auf der rationalen Ebene stattfinden, durch Fakten und Beweise, oder schnell, im Herzen“, sagt Gutsch. „Das ist das Schöne an der Mode und der Kunst. Beide können einen Veränderungsprozess in Gang setzen ohne viele Worte zu verlieren.“
Zurück beim Shooting schlendert Rubik in nichts außer einer voluminösen gold-metallisch glänzenden Hose herum und sieht aus wie eine bildhübsche Astronautin. Sie steht knietief im türkisfarbenen Wasser, ihre gebräunten Arme sind über der nackten Brust verschränkt und sie schüttelt ihren blonden Bob ein bisschen hin und her, senkt das Kinn und richtet die Augen auf die Kamera. Die Sonne, jetzt sanft und pink, spiegelt sich im Stoff wieder und formt kleine Lichtpunkte, die wie Meeresplankton aussehen, der normalerweise nachts in einer magischen Entfaltung auflebt.
Von Angesicht zu Angesicht sieht Rubik ganz anders aus als die ultra-gestylte, harte, androgyne Persönlichkeit, die man sonst in Zeitschriften und Kampagnen entdecken kann. Wenn überhaupt, sieht die 35-Jährige eher wie ein schlaksiger Teenager aus. Sie spricht bedacht und mit stillem Selbstbewusstsein, das zu ihrem wohlgeübten Umgang mit Politikern und Aktivisten passt, deren Standpunkt sie versucht zu ändern. Zusätzlich zu ihrer Zusammenarbeit mit Parley, war Rubik schon immer sehr aktiv in Sachen Umweltschutz. Sie setzte sich in ihrer Heimat Polen gegen Abholzung ein, wo sie in diesem Jahr auch ihre #sexedpl-Kampagne lanciert hat, die sich für bessere sexuelle Aufklärung in Schulen einsetzt und bereits von mehr als zehn Millionen Menschen gesehen wurde. „Ich liebe seine Leidenschaft“, sagt Rubik über den Parley-Gründer Cyrill Gutsch. „Sein Antrieb im Leben ist es, die Meere zu schützen und dafür arbeitet er rund um die Uhr. Ich liebe auch seinen Optimismus, dass es noch lange nicht vorbei ist und wir die Veränderungen beeinflussen können.“ Seinerseits war Gutsch begeistert von Rubiks Neugier. „Sie war so wissbegierig. Interessant ist, dass sie nicht direkt mit einer Meinung oder einem konkreten Plan herausrückte. Sie wollte lernen. Dann, als sie sich bereit fühlte, kam sie zurück und sagte, ‚OK, lass es uns anpacken.‘“
Das erste, komplett synthetische Plastik, ein langlebiges Material, hergestellt, um für immer zu halten, wurde von Leo Baekeland in New York im Jahr 1907 erfunden. Sowohl die Allgegenwärtigkeit als auch die Undurchlässigkeit von Wasser, hat es gemeinsam mit dem Klimawandel, zu einem der zwei größten Umweltgefahren unseres Planeten gemacht. Weitere erschreckende Fakten kommen noch hinzu: 33 Prozent des Plastiks werden nur einmal verwendet und dann weggeworfen, berichtet die Plastic Pollution Coalition; Greenpeace zufolge werfen allein Europa und Zentralasien umgerechnet 54 Plastiktüten an Mikroplastik pro Person und Woche in die Meere; Mikroplastik, das von synthetischen Stoffen nach dem Waschen abbricht, gelangt in die Ozeane und wird dort von Fischen und anderen Meeresbewohnern verschluckt und gelangt so in unser Essen. Recherchen von Plastic Pollution Coalition zeigen auch, dass die Aufnahme von Chemikalien durch Plastik Krebs, Geburtsfehler, geschädigte Immunität, endokrine Beeinträchtigungen und andere Erkrankungen fördern kann. Die Botschaft ist klar: Plastik ist nicht gesund – weder für uns, noch für die Meere.
Die Malediven, bestehend aus mehr als 1.000 Koralleninseln – von denen nur ein Prozent wirkliches Land ist, mit einer Höhe von nur zwei oder drei Metern über dem Meeresspiegel – sind daher besonders anfällig für den Klimawandel. „Die Malediven sind das Testgebiet für unsere Strategie und über die Jahre werden wir sie auf andere kleine Insel-Entwicklungsländer, die auch solchen Herausforderungen unterliegen, ausweiten“, sagt Shaahina Ali, eine bekannte Lobbyistin für Veränderung in diesem Bereich und Direktorin von Parley Malediven. Alis unbändiger Kampfgeist wird offensichtlich, wenn sie darüber spricht, dass es ihr Job ist, Veränderungen von Grund auf herbeizuführen. „Zusammenarbeit ist der Kern. Ohne ein landesweites Netzwerk, einschließlich des Präsidenten und verschiedener Regierungsbüros, Partnern aus dem Privatsektor und nichtstaatlicher Organisationen, könnten wir diesen Einfluss nicht bewirken.“ Ali ist auch an vorderster Front von Parleys Bemühungen, Tonnen und Tonnen von Plastik aufzufangen. „Wir räumen auf, aber wir wollen auch die Kinder vor Ort erziehen und ausbilden. Sie werden schließlich einmal dieses blaue Wunder hüten, das unser Land in Zukunft definieren wird.“
„Die Menschen sind besorgt“, sagt Gutsch später, während er sich auf die Kissen in der Lounge-Zone des Park Hyatt Hadahaa zurücklehnt, das als Unterkunft für PORTER und das Team von Parley während des Shootings dient. „Sie wollen nicht von apokalyptischen Szenarien hören. Wenn sie sehen, dass es eine positive, kreative Antwort gibt, dann wollen auch sie mitmachen.“ Er pausiert und atmet lange ein. „Macht die Luft Sie hier nicht auch high?“, sagt er. „So viel Sauerstoff.“ Der Rebell ist ganz in Schwarz gekleidet, sein Markenzeichen sind sein Pferdeschwanz und seine Brille mit dickem Rahmen. „Plastik ist ein echtes Design-Versagen“, sagt er. „Ocean Plastic® ist gut als erster Schritt, aber auf lange Sicht muss Plastik verschwinden. Recycling wirkt nur wie ein Pflaster.“
Geboren in Frankfurt im Jahr 1971, zogen Gutsch und seine Lebenspartnerin, Lea Stepken, 2004 nach New York und gründeten eine Kreativagentur, die sich auf den Launch und Relaunch von Marken spezialisierte. Auch wenn diese Idee erfolgreich war, fühlte sich das Paar bald nicht mehr befriedigt. Ein Zufallstreffen mit Kapitän Paul Watson im Jahr 2012, dem legendären kanadisch-amerikanischen Meeresschützer, veränderte alles. „Von Paul, der aussah wie die Piratenversion des Weihnachtsmanns, habe ich gelernt, dass die Ozeane 2048 zusammenbrechen werden. Das hat mich schockiert“, sagt Gutsch. „Also habe ich ihn gefragt, ‚Wie kannst du dein Leben etwas widmen, das schon verloren scheint? Wo nimmst du die Energie her, einen Kampf zu führen, den du vermutlich niemals gewinnen wirst?‘ Er zitierte als Antwort Winston Churchill: ‚Verlorene Fälle sind die einzigen, für die es sich lohnt zu kämpfen.‘ In diesem Moment realisierte ich, dass es nicht nur um das Endergebnis geht – es ist ein Prozess. Auf einmal machte es totalen Sinn, mein Leben für etwas herzugeben, das wie eine ‚unerreichbare‘ Mission erscheint: die Ozeane zu schützen. Heute wissen wir, dass wir viel weniger Zeit haben als gedacht, maximal zehn Jahre.“
„Die Menschen sind besorgt. Wenn sie sehen, dass es eine positive, kreative Antwort gibt, dann wollen sie auch mitmachen. Heute wissen wir, dass wir viel weniger Zeit haben als gedacht, maximal zehn Jahre
“Cyrill GutschGründer von Parley
Gutsch und Stepken haben die Designfirma mithilfe von eigenen Ersparnissen oder von Freunden geliehenem Geld direkt in eine Umweltschutzorganisation umgewandelt, die sich auf den Kampf gegen Plastikverschmutzung der Meere spezialisiert – damals noch ein nicht so dringlicher Grund. Mit ihrer Branding-Erfahrung entwickelten sie eine Strategie, die ihnen zufolge zu optimalem Erfolg führte: anstatt Lobbyarbeit mit Regierungen zu betreiben, suchten sie sich Partner wie Kreative, Medien und Lifestyle-Marken. „Wir beschlossen, dass Künstler die wirklichen Vertreter von Veränderungen sind; die besten Katalysatoren für Ideen, die besten Ideen-Übersetzer und auch die besten Verbindungsstücke zwischen den verschiedenen Gesellschaftsschichten.
Der gefeierte New Yorker Künstler und Filmregisseur Julian Schnabel zählte zu den ersten Unterstützern – er designte das Parley-Logo und war der Gastgeber des ersten Events in seinem Palazzo Chupi in New York – seitdem haben sie mit den Größten der Kunstbranche gearbeitet, darunter Doug Aitken, Ed Ruscha und Jenny Holzer. Andere Partner sind die Brauereigruppe Anheuser-Busch InBev und dessen Marke Corona, mit der Parley das 100 Islands Project gestartet hat, das abgelegene Orte vor Meeresmüll schützt. Um noch mehr Wachstum zu generieren, haben sie jetzt Clean Waves lanciert, das Designer dazu aufruft, Produkte aus recyceltem Meeresplastikmüll zu kreieren, angefangen mit Sonnenbrillen. Der größte Erfolg ist aber die Kooperation mit Adidas, das sich verpflichtet hat, Öko-Innovationen zu fördern und bis zum Jahr 2024 plastikfrei zu sein. Mehr als eine Million Paare von „Parley x Adidas“-Sneakers, designt aus Ocean Plastic®, wurden 2017 verkauft und die Erwartungen für dieses Jahr liegen ebenfalls im Millionenbereich.
„Es gibt nichts Glamouröseres als Leben zu retten und einen Sinn im Leben zu haben“, sagt Gutsch. „Der Sinn ist der neue Luxus.“ Rubik stimmt zu: „Marken sollten verantwortlicher handeln. Wenn man etwas Teures kauft, sollte es auch so umweltschonend wie möglich hergestellt werden. Diese Art von Transparenz ist die Zukunft. Die Modebranche kann diese Bewegung anführen – wir können Trends setzen.“
Nach der Hälfte des Shootings treffen sich das Mode-Team und die lokalen Parley-Partner an einem langen gemeinsamen Frühstückstisch im Essensbereich des Park Hyatts. Es herrscht eine lockere Stimmung, jeder lacht und erzählt Geschichten bei grünem Eistee, Omeletts und frisch geschnittenen Papayas. Positivität und ein Gemeinschaftsgeist sind die Hauptaspekte der Arbeitshaltung von Parley. „Während andere Organisationen sagen ‚Gib uns dein Geld und wir lösen die Probleme für dich‘, unterstützt dich Parley mit Ideen, Wissen und Werkzeugen – dann kannst du dem Planeten selbst helfen“, sagt der Regisseur Christian Miller, Direktor von Parley Australien.
Nach dem Frühstück bindet Haarstylist Christiaan das Haar von Rubik zu einem kämpferischen Dutt zusammen. Dieser setzt somit einen Kontrast zu den romantischen Rüschenblusen, sowohl neue (Simone Rocha, Emporio Armani) als auch Vintage (Thierry Mugler, Hermès und YSL), kombiniert zu einem mit Strass besetzten, lilafarbenen Body von Gucci, rockigeren Pieces von Loewe und Faustine Steinmetz und ein paar Tauchsport-Kleidungsstücken von Adidas by Stella McCartney, Solid & Striped und Gooseberry Intimates. Während wir entlang des Stegs laufen, schreit Rubik auf einmal begeistert auf und deutet auf einen Fischschwarm, der zwischen den hölzernen Lamellen schwimmt. Plötzlich tauchen ein halbes Dutzend Riffhaie und ein Atlantischer Ammenhai auf. „Wir sollten reingehen! Los!“, ruft Rubik und springt ins Wasser, Sorrenti hinterher mit einer Unterwasserkamera. Während sie immer wieder auf- und abtaucht, zieht sie einen Hauch des scharlachroten Rodarte-Rocks aus Spitze wie ein exotisches Meereswesen hinter sich her.
Den ganzen Trip über hat sich eine Vorfreude auf eine Gruppe lokaler Kinder, die Teil des Parley-Ocean-Schul-Programms sind und zu Besuch kommen, aufgestaut. Dieses Projekt geht jedem nah und bildet das grundlegende Ziel von Gutschs und Parleys Malediven-Unterfangen: Kindern vor Ort alles über Umweltschutz beizubringen, ihnen das Schwimmen zu lernen und sie als Beschützer der Ozeane auszubilden, mit der Mission auch ihre Eltern zu aufzuklären und eine Veränderung in den Insel-Gemeinschaften einzuläuten.
Unter Führung von Ali kommen die Kinder mit dem Boot an und versammeln sich in einem Halbkreis am Strand. Sie lachen und sprechen miteinander und Sorrenti fotografiert. Für viele ist es das erste Mal im Wasser – die meisten Einwohner der Malediven können nicht schwimmen und haben noch nie das Unterwasserleben gesehen. Jeweils zu fünft gehen sie in das knietiefe Wasser auf einem Surfbrett oder einem Kajak mit Glasboden, unter Aufsicht des chilenischen Profisurfers Ramón Navarro, Direktor von Parley Chile.
„Marken sollten verantwortlicher handeln. Wenn man etwas Teures kauft, sollte es auch so umweltschonend wie möglich hergestellt werden. Diese Art von Transparenz ist die Zukunft. Die Modebranche kann diese Bewegung anführen – wir können Trends setzen
“Anja Rubik
Danach strahlen die Kinder voller Stolz. Rubik ist erfreut. „Ich habe einem der Jungs die Korallen und Fische gezeigt, die er durch seine Maske sehen konnte. Er hielt meine Hand, weil er ein bisschen Angst hatte. Und dann hat er angefangen, auf all die Tiere zu zeigen. Er war so begeistert, dass er meine Hand schließlich losließ. Das war so ein wunderschöner Moment, ich war wirklich gerührt.“
„Es ist verblüffend“, fügt Sorrenti hinzu. „Dass man auf einer winzigen Insel wohnen kann, umgeben vom Ozean und nie instinktiv hineingeht. Es war toll zu sehen, wie die Eltern ihre Kinder vorbeibrachten und damit den Sprung ins Wasser, in die Zukunft und in die Bildung wagten.“
Die Kinder sind auch da, um beim Aufräumen des Strandes zu helfen und gemeinsam mit dem Mode-Team und den Parley-Mitarbeitern füllen sie große Säcke mit Plastikmüll, jeder etwa zwei Meter hoch. Innerhalb von 20 Minuten sind vier Säcke voll – ein bedeutender Indikator für die Wichtigkeit dieser Mission. Einmal aufgesammelt, wird dieser Müll nun in einem von Parleys Upcycling-Programmen genutzt.
Nach dem Sonnenuntergang steht Rubik in einem rostfarbenen Boho-Kleid vor einem prachtvollen Lagerfeuer am Strand, wie eine Göttin, die eine Nachricht in den Himmel schickt. Das Team versammelt sich um sie, jeder nimmt die wunderbare Stimmung auf und hat Sorrentis Worte im Kopf. „Ich verbringe mein Leben mit der Suche nach Schönheit, Kunst und Fotografie und versuche ständig, weiterzukommen. Die letzten Tage mit Parley waren ein Weckruf. Jetzt können wir unsere Energie und Kreativität dazu nutzen, andere Menschen zu inspirieren, etwas Positives zu beginnen, eine Veränderung.“
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