Get dressed mit Yoyo Cao
Die in Singapur ansässige Designerin, Stylistin und Unternehmerin YOYO CAO begeistert mit ihrer schicken internationalen Ästhetik. Hier enthüllt die Fashion-Koryphäe ihre persönlichen Style-Regeln, mit denen auch Sie Ihrer Garderobe eine Extraportion Eleganz einhauchen…
BEGINNEN SIE MIT EINEM BESONDEREN DESIGN
„Mein Stil ist sehr vielseitig. Ich würde mich selbst an Minimalistin beschreiben, was aber nicht heißt, dass es nicht auch mal etwas glamouröser sein darf. Dann greifen ich zu hübschen Spitzenkleidern oder entscheide mich für einen Hosenanzug und androgyne Loafers. Wenn ich ein Ensemble zusammenstelle, beginne ich stets mit einem besonderen Kleidungsstück. Wenn ich beispielsweise ein bestimmtes Paar Schuhe tragen möchte, baue ich den Rest des Outfits darauf auf. Mein Go-to-Piece ist ein wunderbares Kleid von Sacai, das mir der Designer Chitose Abe geschenkt hat. Es ist ein ärmelloses, plissiertes Hemdblusenkleid, das einfach zu allem passt. Ich kann es mit Sneakers oder Heels kombinieren, ein Rollkragenoberteil darunter tragen oder eine Jacke darüber werfen. Wenn ich abends unterwegs bin, setze ich meist auf einen dezent-eleganten Look wie ein Top mit asymmetrischer Schulterpartie von Attico, Jeans und Riemchensandalen. Der Kontrast wirkt vor allem abends besonders edel und modern. Ich liebe Jeans. Ich lebe quasi darin.“
AUF DIE DETAILS KOMMT ES AN
„Ich habe ein paar besondere Schmuckstücke, ohne die ich nicht aus dem Haus gehen würde. Da gibt es beispielsweise meine maßgefertigten Goldringe des New Yorker Labels Popular Jewelry (ein kleiner Shop in Chinatown, zu dessen Fans ASAP Rocky und Beyoncé gehören) und einen wunderschönen Ring von Spinelli Kilcollin, den mir mein Mann kürzlich geschenkt hat und den ich jeden Tag trage. Da ich bis vor Kurzem keine Ohrlöcher hatte, habe ich nie Ohrringe getragen –allerdings habe ich großartige Ohrclips von Kenneth Jay Lane entdeckt und verstehe nun endlich, warum Statement-Ohrringe so im Trend liegen. Selbst ein komplett schwarzes Outfit wird durch ein kleines Detail wie glänzende Ohrringe im Handumdrehen veredelt. Ich habe das viel zu spät erkannt, umso mehr werde ich künftig mit Ohrringen experimentieren.“
ÜBUNG MACHT DEN MEISTER
„Ein Meister im Packen wird man meiner Meinung nach erst durch regelmäßiges Üben. Ich verreise beruflich so oft, dass ich meine Koffer mittlerweile innerhalb von 30 Minuten packen kann. Tatsächlich teile ich meine Kosmetika in drei unterschiedliche Sets ein: eins für zuhause, eins für den Koffer und eins für den Flug, was schlussendlich bedeutet, dass ich nur noch Kleidung und Schuhe einpacken muss. Mein Pflegeritual auf Flügen ist recht überschaubar. Zunächst einmal trage ich nie Make-up auf Flügen. Kurz vor Abflug lege ich mir eine Feuchtigkeitsmaske von La Mer aufs Gesicht, die so reichhaltig ist, dass sie meine Haut selbst auf einem Langstreckenflug optimal versorgt. Nach dem Aufwachen wasche ich mir das Gesicht. Bei Reisen anlässlich der Fashion Week lege ich mir alle Outfits schon im Voraus bereit. Ich mache Fotos, auf die ich später zurückgreifen kann, und verpacke jedes Outfit in einem separaten Reißverschlussbeutel, damit ich nicht durcheinanderkomme. Ich liebe es nämlich zu schlafen und auf diese Weise kann ich morgens ein paar Minuten länger im Bett liegen bleiben.“
SETZEN SIE AUF HAUTPFLEGE
„Ich lege viel Wert auf gute Hautpflege. Aktuell liebe ich das Seed to Skin Midnight Miracle Gesichtsöl – es wirkt Wunder. Außerdem schwöre ich auf Gesichtsmasken, egal ob Reinigungs-, Tonerde- oder Folienmasken. Make-up ist meiner Meinung nach sekundär. Gepflegte, saubere Haut ist schließlich die beste Grundlage. Modisch lag ich glücklicherweise noch nie komplett daneben, allerdings hatte ich schon das ein oder andere Mal fragwürdige Frisuren, wie zum Beispiel ein stark gestufter Schnitt oder sogar eine Dauerwelle. Ich liebe auffällige Frisuren, weiß mittlerweile aber, dass mir neutralere Schnitte besser stehen. Jetzt bin ich endlich wieder bei meinem Naturhaar angekommen: lange, glatte Haare, alle in gleicher Länge. In der Vergangenheit habe ich mich wenig um mein Haar gekümmert, doch nach der Geburt meines Kindes ging es mir ziemlich stark aus. Da wurde mir klar, dass ich meine Haare besser pflegen müsste. Ich kann das Haaröl von Sisley sehr empfehlen, denn es regeneriert die Haare auf sanfte Weise.“
INVESTIEREN SIE IN QUALITÄT
„Zahlreiche Frauen haben meinen Stil bisher beeinflusst, aber keine so stark wie meine Mutter. Alles, was ich weiß, habe ich von ihr gelernt. Sie kauft zeitlose Klassiker, wovon sie einige seit schon mehr als 20 Jahren trägt – und sie sehen immer noch makellos aus. Sie hat einfach Stil. Als ich klein war, besaß sie wirklich jede Jeans von Versace in jeder Farbe. Ihre Leidenschaft hat mein Interesse an Mode geweckt. Das für mich wertvollste Kleidungsstück in meinem Schrank ist ein klassischer camelfarbener Mantel von Max Mara, den sie mir geschenkt hat. Ich trage ihn immer, wenn ich in kalte Länder verreise. Er ist einfach wunderschön, aber auch enorm praktisch. Heutzutage investiere ich nur noch in hochwertige Mode. Als ich jünger war, habe ich ausschließlich auf ‚trendige‘ Modelle gesetzt, ohne dabei zu beachten, aus welchem Material sie gefertigt waren oder wie lange ich sie tragen würde. Je älter ich geworden bin, desto mehr wurde mir bewusst, dass nichts über langlebige, hochwertige Essentials geht.“
FINDEN SIE IHRE LIEBLINGSMARKE
„Ich liebe die Designs von Jacquemus. Sie sind so außergewöhnlich. In der Tat komme ich gerade von einer spektakulären Show anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Labels zurück, die in Lavendelfeldern stattfand. Außerdem gefällt mir, was Daniel Lee bei Bottega Veneta auf die Beine stellt: er hat eine Art futuristischen Minimalismus geschaffen. Viele der heutigen Kollektionen in der Branche ähneln sich sehr, doch es gibt ein paar vereinzelte Designer, die durch ihre unkonventionelle Vision aus der Menge hervorstechen.“
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