Kulturelle Highlights für das Jahr 2019
Machen Sie Platz im Kalender für die Filme, Bücher und Ausstellungen, die Sie nicht verpassen dürfen
SEHENSWERTES
Der Distelfink
Fans von Donna Tartt freuten sich über die Ankündigung der Verfilmung ihres 2013 erschienenen Romans – und auch die Besetzung ließ absolut keine Wünsche offen. Nicole Kidman, Sarah Paulson, Ansel Elgort und Luke Wilson stehen für die Geschichte über das Erwachsenwerden eines Außenseiters mit einem belastenden Geheimnis vor der Kamera. Das Erscheinungsdatum wurde auf Oktober verschoben, um den Film als einen möglichen Kandidaten für die Oscars zu positionieren, merken Sie sich diesen Termin also vor. Ab dem 10. Oktober 2019 (USA)
Once Upon a Time In Hollywood
Niemand ist wohl besser geeignet, das schaurigste Kapitel Hollywoods zu erzählen, als Quentin Tarantino: Mit Unterstützung einiger der größten Namen der Branche – Brad Pitt, Leonardo DiCaprio, Margot Robbie, Al Pacino und Damian Lewis – bringt dieser Sommer-Blockbuster die berüchtigten Manson-Morde auf die Leinwand, die 1969 ganz Hollywood in Angst und Schrecken versetzten. Hinter der blutigen Serie steckte der Kultführer Charles Manson und dessen Anhängerschaft. Robbie schlüpft in die tragische Rolle der Schauspielerin Sharon Tate, damalige Ehefrau von Roman Polanski und das bekannteste Mordopfer. Ebenfalls Beachtung verdienen aufstrebende Stars wie Margaret Qualley (die derzeit in der Serie Fosse/Verdon spielt) und Sydney Sweeney (die Newcomerin aus Gillian Flynns Sharp Objects). Ab dem 26. Juli (USA), 14. August (Vereinigtes Königreich), 15. August (Deutschland)
The Handmaid’s Tale
Die dritte Staffel von The Handmaid’s Tale verspricht „Zeuge der Geburt einer Revolution“ zu werden, was auf den spannenden, unaufhaltsamen Aufstieg des Widerstands in Gilead deutet. Die Show kommt Anfang Juni ins US-Fernsehen und, als ob das nicht schon genug wäre, steht am 10. September die mit großer Freude erwartete Veröffentlichung von Margaret Atwoods Fortsetzung von The Handmaid’s Tale, The Testaments, bevor. Gesegnet sei die Frucht. The Handmaid’s Tale startet am 5. Juni auf Hulu (USA)
Stadtgeschichten
Stadtgeschichten, die bahnbrechende Serie, die auf der Romanreihe von Armistead Maupin basiert, war erstmalig in den 1990er-Jahren zu sehen und entwickelte sich schnell zu einem Queer-Klassiker. Diesen Sommer kehrt die Show in das moderne San Francisco zurück, wobei Laura Linney ihre Rolle als Mary Ann Singleton wieder aufnimmt und Ellen Page ihre Tochter spielt. Die Serie verspricht sowohl freudig als auch herzzerreißend zu sein und handelt davon, das eigene Zuhause zu finden und sich für die Familie zu entscheiden. Stadtgeschichten startet am 7. Juni auf Netflix
Joker
Wo fangen wir am besten an, wenn es um diese nihilistische Darbietung geht? Die gruseligen Film-Noir-Szenen von Joaquin Phoenix, der in seiner heruntergekommenen Wohnung vor sich hin lacht, das wahnsinnige Clowns-Make-up, sein komischer Gang, der Heath Ledgers legendärem Joker Tribut zollt – all das dürfen Sie sich nicht entgehen lassen. Der erste Trailer wurde im Internet zum Megahit. Kein Wunder, denn der Film verspricht mehr als bloß die Geschichte eines launischen Bösewichts. Er veranschaulicht auf eindrucksvolle Art und Weise, was mit gebrochenen und unterdrückten Seelen passieren kann. Wird Phoenix sich in die Riege der legendären Soziopathen wie Javier Bardem aus No Country for Old Men und Anthony Hopkins aus Das Schweigen der Lämmer einreihen? Wir können es kaum erwarten, es herauszufinden. Ab dem 17. Oktober (Deutschland)
When They See Us
In ihrer neuen Serie greift die amerikanische Regisseurin Ava DuVernay den tragischen „Central Park Five“-Fall aus dem Jahr 1989 auf, bei dem fünf afro-amerikanische Teenager fälschlicherweise verurteilt wurden, eine weiße Joggerin im New Yorker Central Park vergewaltigt zu haben. Aufgrund von DuVernays Erfolgsbilanz, sich intensiv mit rassistischen Ungleichheiten zu befassen (mehr zu diesem Thema in der für den Oscar nominierten Dokumentation 13th), wird dieses Projekt garantiert etwas ganz Besonderes. When They See Us startet am 31. Mai auf Netflix.
LESENSWERTES
THE COLLECTION Nina Leger
Für ihre provokative Darstellung der weiblichen Sexualität in ihrem erstmals auf Französisch veröffentlichten Roman erhielt die 31-jährige Nina Leger 2017 den „Anaïs Nin“-Preis. Jetzt verspricht die englischsprachige Übersetzung von Laura Francis noch mehr Leser zu begeistern. Für Fans der subversiven und mutigen Texte von Leïla Slimani.
Erhältlich ab dem 1. August (Granta Books)
SHOW THEM A GOOD TIME Nicole Flattery
Als Anna Burns den Man Booker Prize 2018 für Milkman erhielt und Sally Rooney als Salinger für die Snapchat-Generation gefeiert wurde, rückte die irische Literatur in den Fokus. Jetzt folgt Nicole Flattery aus der Grafschaft Westmeath, deren neue Sammlung an Geschichten Ihre volle Aufmerksamkeit verdient.
Für Fans von: Mein Jahr der Ruhe und Entspannung von Ottessa MoshfeghFür Fans von: Gone Girl von Gillian Flynn
ADELE Leïla Slimani
Die französisch-marokkanische Schriftstellerin Leïla Slimani wurde für ihren aufrührerischen Bestseller-Thriller Dann schlaf auch du, der das Thema Kindermord behandelt, mit dem ehrenvollen französischen Literaturpreis Prix Goncourt ausgezeichnet. Jetzt wird ihr gewagter erster Roman Adèle, der die Geschichte einer Nymphomanin erzählt, auf Englisch veröffentlicht – und er verspricht ebenso umstritten zu sein.
Für Fans von: Gone Girl von Gillian Flynn
SPRING Ali Smith
Dies ist der dritte Teil aus Ali Smiths Seasonal Quartet, bei dem es nicht um die Jahreszeiten als solche geht, sondern um das Konzept der Verbindung. Die Serie ist chronologisch geschrieben und untersucht den Lauf der Zeit und den Zustand Großbritanniens – wichtige experimentelle Fiktion von einer preisgekrönten Autorin auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ab dem 28. März auf Englisch erhältlich (Pinguin)
Für Fans von: Rachek Cusks Outline-Trilogie
MEMORIES OF THE FUTURE Siri Hustvedt
Wahnsinn, Erinnerung und die Gewalt des Patriarchats werden in Husdvedts jüngstem Roman durchdacht thematisiert. Die Geschichte einer jungen Frau, die sich in der Welt zurechtfindet, wird durch eine geschickte Verknüpfung verschiedener Elemente zum Leben erweckt: Tagebucheinträge, das Romanmanuskript des Erzählers, Gespräche, die überhört wurden, und Kommentare aus der Gegenwart – es ist lustig und philosophisch. Ab dem 19. März auf Englisch erhältlich (Simon & Schuster)
Für Fans von: Conversations with Friends von Sally Rooney
DAISY JONES & THE SIX Taylor Jenkins Reid
Amazon hat bereits eine 13-teilige Serie, die auf diesem Roman basiert, in Auftrag gegeben. Produziert wird diese von Hollywood-Ikone Reese Witherspoon, die die Erzählung als „wunderbar tiefgründig und komplex“ beschreibt. Fans des Films Fast berühmt werden von der Geschichte über den Aufstieg und Fall einer Rock’n’Roll-Band der 70er-Jahre fasziniert sein. Ab dem 7. März auf Englisch erhältlich (Hutchinson)
Für Fans von: Spiel dein Spiel von Joan Didion
THE AGE OF LIGHT Whitney Scharer
Von den surrealistischen Partys im Boho-Paris der 30er-Jahre bis hin zu den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs, dieses historische Werk lässt die Fotografin Lee Miller aus dem Schatten ihres Künstlerpartners Man Ray treten und positioniert sie als freidenkende Frau, die ein außergewöhnliches Leben zu ihren eigenen Bedingungen führte. Ab dem 7. Februar auf Englisch erhältlich (Picador)
Für Fans von: Das Lied des Achill von Madeline Miller
AUSSTELLUNGEN
Olafur Eliasson: In Real Life Tate Modern, London
11. Juli 2019 – 5. Januar 2020 im Tate Modern, London
Bereits 2003 schuf Olafur Eliasson in der Turbinenhalle des Tate Modern eine riesige strahlende Sonne, die von zwei Millionen Menschen bewundert wurde. Nun kehrt der dänisch-isländische Künstler mit einem Rückblick auf seine beeindruckenden und optisch anspruchsvollen Installationen in die Galerie zurück. Freuen Sie sich auf ein unvergessliches Erlebnis.
Shiota Chiharu: The Soul Trembles Mori Art Museum, Tokio
Bis zum 27. Oktober im Mori Art Museum, Tokio
Erinnerungen, Ängste, Träume und Stille sind wiederkehrende Themen in den Arbeiten der in Berlin lebenden Künstlerin Shiota Chiharu. Der Titel der Ausstellung spiegelt die nicht greifbaren, seelisch zerstörerischen Erfahrungen wider, die ihr als Inspiration dienen. Der einstige Protegé Marina Abramovics ist für ihre aufwendigen Installationen aus schwarzen und roten Fäden bekannt und es wird jetzt schon gemunkelt, dass die neue Ausstellung ihre bisher größte Solo-Show sein wird.
Mary Quant Victoria & Albert Museum, London
Die Kreationen von Mary Quant sind legendär. Als Modedesignerin war sie in den 1960er-Jahren maßgeblich an der legendären Youthquake-Bewegung Großbritanniens beteiligt. Bis zum 16. Februar 2020 haben Sie nun die Chance, Quants Miniröcke für stilbewusste Rebellinnen im V&A aus der Nähe zu betrachten. „Ich mochte kurze Röcke, weil ich damit laufen und den Bus zur Arbeit bekommen konnte“, sagte Quant. Wir schätzen besonders ihren starken Umgang mit Farben.
Für Fans von: den ikonischen Bildern des 60er-Jahre-Models Twiggy
Implicit Tensions: Mapplethorpe Now Guggenheim Museum, New York
Robert Mapplethorpe, dessen Arbeit über die Subkultur im New York der 70er-Jahre als kontrovers gilt, arbeitete einst als angestellter Fotograf für Andy Warhols Magazin Interview. In zwei aufeinanderfolgenden Ausstellungen im Guggenheim Museum wird das faszinierende kreative Schaffen des Künstlers erforscht. Der erste Teil von Implicit Tensions: Mapplethorpe Now öffnet vom 25. Januar bis zum 10. Juli und zeigt die frühen Polaroids des Fotografen, Mixed-Media-Experimente und ausdrucksstarke Portraits seiner Seelenverwandten, der Dichterin und Musikerin Patti Smith. Im zweiten Teil vom 24. Juli bis zum 5. Januar 2020 wird der Einfluss der Arbeit von Mapplethorpe auf die Welt untersucht.
Für Fans von: Helmut Newtons gewagten Bildern
Simone Leigh: Loophole of Retreat Guggenheim Museum, New York
Die in Chicago geborene Künstlerin Simone Leigh zieht derzeit in New York alle Blicke auf sich. Die Gewinnerin des Hugo Boss Prize 2018 ist für ihre Keramik bekannt, die die Erfahrungen und Geschichten schwarzer Frauen unter die Lupe nimmt. Bis zum 4. August 2019 zelebriert das Guggenheim Museum auf der 5th Avenue die Künstlerin mit einer Solo-Ausstellung, während am anderen Ende der Stadt ihre monumentale Bronze-Skulptur Brick House – eine weibliche Büste – auf dem neuen Sockel der High Line enthüllt wurde.
Für Fans von: der amerikanischen Künstlerin Kara Walker
Dora Maar Centre Pompidou, Paris, and Tate Modern, London
Zu oft wurde Dora Maars Talent aufgrund ihrer neunjährigen Beziehung zu Pablo Picasso in den Schatten gestellt. Zwei Städte widmen sich nun der Vielfalt von Maars langer Karriere und enthüllen die Wahrheit über die talentierte Künstlerin, die eine zentrale Persönlichkeit in der Avantgardebewegung der 1930er-Jahre war und rigorose Fotomontagen, die zu wichtigen Werken des Surrealismus avancierten, kreierte. Erster Halt: das Centre Pompidou in Paris vom 5. Juni bis 29. Juli und anschließend das Tate Modern in London vom 20. November bis 15. März 2020.
Für Fans von: einer neuen Perspektive auf einige der wichtigsten Kunstbewegungen und -momente des 20. Jahrhunderts
Camp: Notes On Fashion The Met Fifth Avenue, New York
Die Notizen des Essays „Camp“ der amerikanischen Schriftstellerin und Aktivistin Susan Sontag aus dem Jahr 1964 inspirierte die Ausstellung des Costume Institute im Frühjahr 2019. Vom 9. Mai bis zum 8. September findet diese im The Met statt. Die Eröffnungsgala zur wird von Lady Gaga, Serena Williams, Alessandro Michele, Harry Styles und Anna Wintour ausgerichtet und die Ausstellung verspricht die Camp-Ästhetik und seine Entwicklung zu erforschen. Im Fokus stehen Modedesigner, die sich von Sontags Sensibilität inspirieren ließen und dazu beitrugen, dass diese in der Mainstream-Kultur zelebriert wurde.
Für Fans von: der Ausstellung Alexander McQueen: Savage Beauty
Lee Krasner: Living Colour Barbican, London
„Ich mag es, wenn die Leinwand atmet und lebendig ist. Zu leben ist am wichtigsten“, sagt die Künstlerin Lee Krasner, deren ausdrucksstarke, großformatige Malereien nur so vor Energie strotzen. Krasners Ideenreichtum – von frühen Selbstporträts bis hin zu dynamischen Werken, die den abstrakten Expressionismus prägten – wird im großen Umfang in der Sommerausstellung des Barbican vom 30. Mai bis zum 1. September zelebriert. Krasners Ehe mit Jackson Pollock ist nur eines der faszinierenden Details ihres bunten Lebens.
Für Fans von: Jackson Pollock und Mark Rothko
Cindy Sherman National Portrait Gallery, London
Im Zeitalter des Selfies wird die Arbeit der amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman – die sich seit Mitte der 70er-Jahre als diverse fiktive Charaktere getarnt selbst fotografierte – zwangsläufig für Diskussionsstoff sorgen. Ihre außergewöhnlichen Arbeiten hinterfragen die Spannungen, die zwischen Identität und Kunst bestehen. Das Kino, Fernsehen sowie die Werbung und Mode werden dazu als visuelle Referenzen genutzt. Verschaffen Sie sich selbst einen Eindruck und besuchen Sie vom 27. Juni bis zum 15. September die Retrospektive in der National Portrait Gallery.
Für Fans von: Sophie Calles Selfie-Werken
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