Casey Cadwallader gibt sein Debüt bei Mugler
Die erste Kollektion des amerikanischen Designers für Mugler zelebriert moderne Power-Kleidung für starke Frauen
Ist Ihnen der Name Casey Cadwallader bereits ein Begriff? Der Designer wurde im Dezember letzten Jahres zum Creative Director des Luxuslabels Mugler ernannt und trat damit in die Fußstapfen von David Koma. Zwar mag der 38-jährige Amerikaner Laien der Branche relativ unbekannt sein, doch wie seine luxuriösen Designs beweisen, überzeugt er mit fundierten Referenzen. In den vergangenen 17 Jahren managte Cadwallader die Sparte Damenbekleidung bei Narciso Rodriguez, Loewe und zuletzt Acne Studios. Jetzt lässt er seiner Kreativität beim renommierten Pariser Modehaus Mugler freien Lauf und überzeugt mit einer Kollektion, die nicht nur eine Anreihung von begehrenswerten Designs, sondern auch eine Absichtserklärung schlechthin ist.
Power-Kleidung gehört schon längst zu Muglers designtechnischen Grundfesten und Cadwallader hat genau diesen Ansatz ins Hier und Jetzt übertragen – allerdings nicht nur durch zeitgemäße Designs: Für das Lookbook und die Kampagne der Kollektion hat er eine Reihe starker, inspirierender Persönlichkeiten engagiert, von Models Amy Wesson und Debra Shaw (beide seit vielen Jahren für Mugler tätig) über Olympia-Schwimmerin Anna Santamans bis hin zu DJ und Musiker Dustin Muchuvitz – und diese vor dem Hintergrund von La Fabrica, dem ikonischen postmodernen Gebäude ganz in der Nähe von Barcelona, fotografiert.
„Ich möchte die Grundpfeiler von Mugler – also was genau die Marke ausmacht, wovon sie sich inspirieren lässt und für wen ihre Mode gemacht ist – weiterentwickeln und verändern
“Casey Cadwallader
Die Kleidung, die sie tragen, ist dabei genauso faszinierend wie die Fotos selbst. Seit der Gründung des Labels durch den charismatischen Thierry Mugler im Jahr 1973 ist der Name synonym mit eindrucksvoller Abendmode, die von einflussreichen Frauen wie Diana Ross und Beyoncé in Szene gesetzt wird. Cadwallader hat sich von dieser Tradition leiten lassen, sie allerdings um einen pragmatischeren Alltagsansatz erweitert. Natürlich umfasst seine Kollektion atemberaubende Kleider in markanten Farben und experimentellen Schnitten. Aber sie präsentiert auch klar definierte, tiefschwarze Bekleidung in skulpturalen Formen (bei der das Erbe der Marke mit Cadwalladers Leidenschaft für Architektur verschmilzt) sowie lang geschnittene, schlichte Jacken, die mit wunderschönen bunten Prints verziert sind, die sich bei genauerem Hinsehen als zwischen durchsichtigen PVC-Lagen eingeschlossenen Tupfen aus Haargel, Zahnpasta, Lidschatten und Kaugummi entpuppen.
Auch Denim darf in der Kollektion nicht fehlen – Oversized-Jeansjacken und Jeans mit ausgefranstem Twist-Saum, die perfekt zu einem passgenauen Body mit verführerischen Cut-outs passen. Diese Designs verleihen der Kollektion eine besonders aktuelle, coole Note, denn sie gehen aufs Ganze; sie lassen ein Gefühl von Stärke aufkommen und passen viel besser zu klobigen Stiefeln und schlichten, flachen Schuhen anstatt Pumps, die einen nur bremsen.
„Ich möchte die Grundpfeiler von Mugler – also was genau die Marke ausmacht, wovon sie sich inspirieren lässt und für wen ihre Mode gemacht ist – weiterentwickeln und verändern. Meine Debüt-Kollektion ist ein erster Eindruck davon“, sagt Cadwallader. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste.