Podcast-Gast Roksanda Ilinčić über Inspiration und die Freude an Jumpsuits
In einem Ausschnitt von PORTERs beliebter Podcast-Serie Pieces of Me: My Life in Seven Garments spricht ROKSANDA ILINCIC mit SARAH BAILEY über Menschen und Orte, die ihr gleichnamiges Label Roksanda inspiriert haben, und erzählt von bewegenden Modeerlebnissen, die sie für immer begleiten werden – von Kindheitserinnerungen an die Designer-Garderobe ihrer Mutter bis zum pinkfarbenen Roksanda-Jumpsuit, der ihre Stimmung in der Quarantäne hebt. Tauchen Sie anhand von modischen Momenten in die Welt der serbischen Designerin ein
Roksandas Kleider haben etwas Besonderes an sich, egal ob sie von Michelle Obama zu einem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten oder von Penelope Cruz zu einer Filmpremiere getragen werden. Besonders sind die architektonische Linie, die starken Farben, inspiriert von zeitgenössischer Kunst, sowie eine „besondere, sanfte Kraft, eine spezielle Zuflucht und ein Schutz“, wie Ilincic es beschreibt. „Ich glaube, weil ich eine Frau bin, habe ich immer diese weibliche Sicht, was ein Kleid können sollte.“
Ilincic wurde im serbischen Belgrad geboren. Ihre erste und ewige Muse ist ihre Mutter – eine Apothekerin mit einer Liebe für Yves Saint Laurent. „Es war wunderbar, wenn meine Mutter mich in den verschiedensten schönen Kleidern von der Schule abgeholt hat. Irgendwie hat es mir Sicherheit gegeben, dass sie sich immer auf eine bestimmte Art kleidete – immer wohlüberlegt und in einer Kombination wunderbarer Farben. Das hat mich auch ermutigt, in meiner späteren Arbeit Farben zu verwenden.“
Nachdem sie zuerst Architektur studiert hatte, zog es Ilincic in das London der 1990er, wo sie in der verstorbenen Louise Wilson, der brillanten und respekteinflößenden Modedesign-Professorin am Central Saint Martins, eine Mentorin fand. „Ich glaube, sie mochte mich besonders“, erinnert sich Ilincic. Es war auch Wilson, die mit ihrem fast übernatürlichen Instinkt für Großartigkeit die potentielle Karriere der Designerin vorhersah, noch bevor sie es selbst wusste. „Louise war ein unglaublicher Mensch“, sagt Ilincic. „Sie konnte fast durch dich hindurchsehen. Sie konnte etwas in dir sehen, dass du selbst noch nicht sehen konntest – wie dein Potential und deine Möglichkeiten. Alles, was andere nicht erkennen konnten.“
Inspiriert durch Wilsons Vertrauen in sie, gründete Ilincic ihr eigenes Label Roksanda. In einer Zeit, in der alle nur schwarz trugen und die Geschäfte auch nicht viel anderes kauften, entschied sie sich, mit ihrem kleinen unabhängigen Label im Londoner East End, Roben in farbenfrohen Couture-Stoffen zu schneidern und revolutionierte so den roten Teppich…
Die YSL-Kleider aus der unglaublichen Garderobe meiner Mutter
„Meine Mutter ist eine große Inspiration für mich. Wenn Leute mich fragen, wer meine Muse sei, fällt die Wahl immer auf sie. Als ich sechs oder sieben Jahre alt war, sah ich ihr beim Schickmachen zu und machte lustige Anmerkungen, was sie tragen sollte und wie sie aussehen sollte. Und sie nahm mich immer ernst, meine Meinung war ihr wichtig.“
Das Kleid, das ich trug, als ich den „Red Carpet Designer of the Year“-Preis bei den British Fashion Awards 2012 gewann
„Ich glaubte nicht, dass ich den Preis gewinnen würde, nicht bevor auf der Bühne mein Name aufgerufen wurde. Es war ein Schock und ich hatte keine Rede vorbereitet. Ein so junges Label hatte diesen Preis noch nie zuvor gewonnen. Ich stolperte fast auf die Bühne und hielt eine Rede, die wirklich von Herzen kam.“
Das Outfit, das ich zur Eröffnung meines Geschäfts in der Londoner Mount Street trug, 2016
„Ich trage ein Top, das auf skulpturale Weise drapiert wurde. Selbstverständlich in strahlendem Blau und Gelb. Alle Frauen, die die Eröffnung besuchten, trugen meine Designs – sie alle in diesen wunderbaren, fröhlichen Farben mit mir feiern zu sehen, war definitiv ein Moment, an den ich mich den Rest meines Lebens erinnern werde.“
Das Kleid mit Organza-Perlen, das ich trug, als ich als Designerin des Jahres 2016 nominiert war
„Dieses Kleid ist ein ganz besonderes Stück in meiner Kollektion. Es ist ein Couture-Kleid, das aus 5000 Organza-Perlen besteht. Organza wird um eine Murmel gewickelt, dann getrocknet und aufgenäht. So entsteht diese wunderbare Illusion einer Organza-Perle. Es ist wahrscheinlich eines der aufregendsten Abendkleider, das ich jemals gemacht habe. Ich trug es, als ich 2016 das erste Mal als britische Modedesignerin des Jahres nominiert war. Das war eine große Ehre und ein riesiges Privileg.“
Mein Verlobungsring
„Mein Mann Philip hatte schon zuvor mit einem Serben zusammengewohnt und hatte so ein Faible für Serbien – die Küche unseres Landes und speziell für unser Nationalgetränk Rakia, für das wir bekannt sind! Als ich Philip traf, fühlte ich sofort eine Verbindung zu ihm, was mir nur sehr selten passiert.“
Das Taufkleid meiner Tochter Efimia in Belgrad
„Der Moment der Taufe meiner Tochter in einer unserer Kirchen zuhause in Belgrad war etwas Besonderes für mich. Es ist ein wunderschönes Vintage-Kleidchen – viktorianisch und mit viel Spitze bestickt. Es wurde in der Familie meines Mannes von Generation zu Generation weitergegeben.“
Ein pinkfarbener Jumpsuit aus meiner F/S20-Kollektion
„Wir durchleben gerade diese verrückte Realität, sind zuhause eingesperrt und lesen jeden Tag verheerende Nachrichten. Dieses spezielle Stück hat mir während der Quarantäne so viel Freude bereitet – ich habe es einfach nur im Haus getragen und mich gleich besser gefühlt. Und das hat mich wieder daran erinnert, was Mode wirklich ist – nämlich, dass sie die Macht hat, uns Freude zu bereiten, uns aufzumuntern, uns zu beschützen und uns zu helfen. Deswegen ist dieser Jumpsuit auf der Liste meiner sieben wichtigsten Stücke.“