Rot im Gesicht: So kriegen Sie Rosazea in den Griff
Über 16 Millionen Menschen in den USA sind von Rosazea betroffen. Aber wie können Sie Ihre Haut vor den Rötungen schützen? Von SUZANNE SCOTT
Rosazea ist eine Hauterkrankung, die von Dermatologen als „der Zwilling von Schamröte“ bezeichnet wird, da sie nur schwer abheilt und mit der Zeit oft schlimmer wird. „Externe Einflüsse bewirken einen chronisch entzündlichen Zustand“, erklärt Dr. Maryam Zamani, Lidchirurgin und Schönheitsärztin aus London. „Die möglichen Auslöser sind zahlreich und können von unterschiedlichen Faktoren abhängig sein, darunter UV-Strahlung, hyperaktive Immunreaktionen, genetische Voraussetzungen, Medikamente oder auch das Geschlecht.“ Die Symptome? Übermäßige, anhaltende Hautrötungen, Juckreiz, entzündete Stellen und empfindliche, rote Augen sowie geplatzte Blutgefäße bei Verschlimmerung des Hautbilds.
Die Auslöser
„In den meisten Fällen wird Rosazea vererbt, daher benötigen Sie verschreibungspflichtige Cremen“, sagt Dr. Williams. „Auslöser wie Sonne, scharfes Essen, Kaffee und Rotwein können den Zustand verschlimmern.“ Das bedeutet aber auch, dass Sie die Symptome lindern können, wenn Sie wissen, welche Faktoren sie beeinflussen und wie Sie diese vermeiden können. Führen Sie ein „Rosazea-Tagebuch“, in dem Sie notieren, was Sie gegessen, wie Sie reagiert und welche Produkte Sie benutzt haben. Sie sollten ein Muster erkennen können. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Alkohol der Hauptauslöser ist, verzichten Sie einen Monat darauf und verfolgen Sie, wie Ihre Haut sich entwickelt.
Der unbekannte Feind
Bisher gibt es keine Rückschlüsse, warum Rosazea bei manchen Menschen auftritt und bei anderen nicht, aber Prof. Kevin Kavanagh, der Koordinator des Biological & Biomedical Science-Programms an der National University of Ireland Maynooth, glaubt, dass winzige Tierchen dafür verantwortlich sind: klitzekleine, achtbeinige Milben names Demodex. Wie auch andere Mikroben bewohnen diese Milben die Poren der Gesichtshaut; gesunde Erwachsene haben circa ein oder zwei Milben pro Quadratzentimeter Gesichtshaut. Menschen, die unter Rosazea leiden, weisen aber bis zu zehn Mal so viele Milben auf. Nach Kavanaghs Recherche reagieren die Patienten auf die Hinterlassenschaften der Milben mit Entzündungen und Rötungen.
Daher wird zur Behandlung von Rosazea auf verschreibungspflichtige antibakterielle Medikamente zurückgegriffen, die oral oder zur äußeren Anwendung verabreicht werden. Ihr Arzt wird Ihnen entweder Metronidazol, Azelainsäure oder Ivermectin oder aber orale Antibiotika empfehlen, die auch zur Behandlung gegen Akne verwendet werden. Außerdem versuchen Kosmetiker, mithilfe von Pulslichttechnik (IPL) die Anzahl der Demodex-Milben zu reduzieren, aber noch gilt dies nicht als effektives Verfahren.
Fördern Sie gute Bakterien
Sie können präventiv handeln und Ihre Haut so stärken, dass sie einen Ausbruch besser toleriert. Ein gesundes Mikrobiom (die Gesamtheit der Körperbakterien) ist maßgeblich für gute Haut verantwortlich, und Probiotika helfen diesen gesunden Bakterien zu gedeihen. Sie sind in fermentierten Produkten wie Miso, Essiggurken und Joghurt enthalten. Ergänzen Sie diese mit Probiotika wie den Lebendkulturen von OptiBac und Bodyism Ultra Probiotic.
Hautpflege bei Rosazea
Und wie können Sie Ihr Gesicht pflegen? Übertreiben Sie es nicht, sagt Dr. Williams: „Patienten benutzen häufig reichhaltige Hautpflege, da sich ihre Haut trocken anfühlt. In Wahrheit ist das aber ein Zeichen für eine Mikro-Entzündung und nicht für Trockenheit.“ Verwenden Sie stattdessen lieber beruhigende Formeln mit vielen Antioxidantien, waschen Sie Ihre Hände vor dem Auftragen und achten Sie darauf, den Deckel fest zu verschließen, damit keine schlechten Bakterien übertragen werden.
„Nehmen Sie lieber keine schäumenden Reinigungsprodukte, um Ihre Haut vor dem Austrocknen zu schützen“, warnt Dr. Zamani. „Vermeiden Sie ebenfalls Sulphat-Reiniger, Waschlappen (diese können die Haut physisch reizen), Toner, parfümierte Seifen und alles, was zusätzliche Duftstoffe enthält, da diese die sensible Haut noch weiter angreifen.“ Besser sind, so verrät uns Zamani, Produkte mit Ceramiden. „Diese schließen Feuchtigkeit ein“, erklärt sie. Juckende und entzündete Haut ist immer unberechenbar, deshalb empfiehlt es sich, keine Retinol-Produkte und Peelings mit AHAs, wie Glycolsäure, aufzutragen, da diese zu weiteren Reizungen führen könnten.
HAUTSCHMEICHLER
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