Pure Eleganz
mit
Abby Champion

Das Geheimnis einer perfekten Garderobe, die Sie stilvoll durch die Festsaison und darüber hinaus begleitet, liegt in schlichten und dennoch extravaganten Investment-Pieces, erklärt LAURA JORDAN. Entdecken Sie dezente Bodys, ultra-schicke Kleider und Lederlooks von Alaïa, Gucci, Saint Laurent und mehr Star-Designern – mit Model ABBY CHAMPION
Ganz gleich, ob Sie nie eine Einladung ausschlagen oder sich bloß einmal im Quartal auf einer Party blicken lassen, sind die Festtage eine willkommene Gelegenheit, um in sich zu kehren, sich aufzubrezeln und das Tanzbein zu schwingen. Schließlich haben wir uns alle nach einem anstrengenden Jahr eine großzügige Prise Glamour verdient.
Für viele von uns geht die Welle an Einladungen zum Ende des Jahres dennoch mit einem Gefühl von Druck einher, wenn man sich wieder einmal in einer Flutwelle aus Pailletten verliert oder die Outfitwahl vor lauter neuer Strick-Trends in der Fashion-Welt aussichtslos erscheint. „In puncto Stil stellt die Festsaison für viele von uns eine Herausforderung dar, da sie uns oft sehr weit aus unserer Komfortzone herauslockt“, findet Gillian Brett, Head of Fashion Content bei NET-A-PORTER. „Unter der Woche variiere ich zwischen Loungewear, wenn ich von zu Hause aus arbeite, und der eleganteren Version meiner Selbst, die im Büro zum Vorschein kommt (Jeans, Stiefel, solide Strick-Pieces und gelegentlich einen Blazer). Ein glitzerndes Kleid gleicht im Gegensatz dazu schon fast einem gewagten Style-Experiment.“
Brett sieht die Lösung darin, Outfits zu wählen, „die sich immer noch wie ‚Ich‘ anfühlen‘“. Doch wie dieses ‚Ich‘ für Sie aussieht, ist nun mal sehr subjektiv. Bedenken Sie dabei deshalb einfach Folgendes: Werden Sie das hier nochmal anziehen? Können Sie es auch über die Festsaison hinaus tragen? Lässt es sich mit den Lieblings-Pieces in Ihrem Kleiderschrank kombinieren? Wenn Sie all diese Fragen ohne Zweifel mit Ja beantworten können, haben Sie höchstwahrscheinlich einen stylishen Volltreffer gelandet, der jede Saison überdauern wird.
Und das Beste daran, sich wie man selbst zu fühlen? Selbstvertrauen, was wiederum mit Lebensfreude gleichzusetzen ist. Denn die wahre und grundlegende Kraft darin, sich in Schale zu werfen, beruht in gleichem Maße darauf, Lebensfreude an seine Mitmenschen auszustrahlen, wie diese selbst zu empfinden. Diese Vision teilte auch Pieter Mulier von Alaïa in seinen Notizen zur Fashion-Show der aktuellen Saison – der Mann, der zweifellos bewiesen hat, dass sich Funktionalität und Glamour nicht gegenseitig ausschließen (siehe die viralen Ballerinas mit Verzierungen, verspielten Taschen und Nip-Tuck-Strickmode): „Ich möchte, dass es bei Alaïa stets um mehr als nur Kleidung geht. Denn es geht tatsächlich um mehr als nur Kleidung. Es geht um das Leben, um das Miteinander.“
Das amerikanische Model Abby Champion zeigt, wie moderne Fashionistas die Festtage mit Stil meistern.
DER STATEMENT-MANTEL
Ein Mantel ist nicht nur etwas, das man über einen Look wirft; er ist der Look selbst. Von extravagantem Faux-Fur bis hin zu schlichten, bodenlangen Designs bildet erstklassige Outerwear in dieser Festsaison einen wichtigen Grundstein für jedes Outfit. Wie wäre es beispielsweise mit dem doppelreihigen Trenchcoat aus Leder von Róhe, mit dem Sie auch noch im Frühling stylish unterwegs sind? Mit seinen „Ballonärmeln und dem Bund an der Taille […] eignet er sich optimal dafür, Ihrem Abendlook einen Hauch von Eleganz zu verpassen“, so Marieke Meulendijks, Mitbegründerin und Creative Director des Labels aus Amsterdam. „Man kann ihn aber auch problemlos tagsüber tragen, er passt prima zu Strick-Styles und klassischen Hosen mit Falten.“ Also, worauf warten Sie noch?
DER ULTIMATIVE BODY
Luxuriöse Pieces für Lagenlooks sind eine äußerst zuverlässige Geheimwaffe jeder Garderobe – ein Grund mehr, ihnen in diesem Jahr endlich den redlich verdienten Moment im Rampenlicht zukommen zu lassen. Die Bodys von Alaïa beweisen dank makellosen und figurbetonten Passformen, dass auch solche Pieces, die für gewöhnlich nur eine unterstützende Rolle einnehmen, das Zeug zur Hauptattraktion haben. Wer besonders mutig ist, kombiniert den Body mit durchsichtigen Strumpfhosen und High-Heels, doch auch unter eleganten Hosen, Röcken mit Volants und sogar der Lieblingsjeans avanciert das It-Piece zum Star der Saison.
„Das kleine Schwarze gilt als das KLASSISCHE Key Piece schlechthin – und obendrein als Paradebeispiel dafür, dass klassisch keineswegs mit LANGWEILIG gleichzusetzen ist“
DAS KLEINE SCHWARZE
Das kleine Schwarze gilt seit jeher als das klassische und verlässliche Key Piece schlechthin – und obendrein als Paradebeispiel dafür, dass klassisch keineswegs mit langweilig gleichzusetzen ist. Im Gegenteil, es besitzt durchaus das Potenzial, für Aufsehen zu sorgen (falls gewünscht). Die Styling-Optionen scheinen dabei schier unendlich – je nach Belieben und Gemütslage können Sie mit raffinierten Accessoires aufs Ganze gehen oder Bescheidenheit walten lassen. Ein weiterer Pluspunkt? Die Vielseitigkeit des kleinen Schwarzen beschränkt sich nicht auf eine Jahreszeit und reiht sich mühelos in jeden Dresscode ein. „Ich shoppe mit Blick auf Langlebigkeit, und das schwarze Maxikleid aus Rippstrick von Bottega Veneta ist ein absolutes Garderoben-Essential, das sich auf vielfältige Weise stylen lässt“, erklärt Brett. „Im Büro würde ich es mit kniehohen Stiefeln und einem Cardigan kombinieren, in der Stadt wiederum mit den Pumps aus Lackleder von Saint Laurent und dem goldenen Armband mit Harz von Alaïa.“
VERSPIELTE TEXTUREN
Ob flauschig, mit Fransen, Federn oder Faux-Fur: Mit haptischen Materialien legen Sie bei jedem Anlass einen glamourösen Auftritt hin und erobern die Tanzfläche im Sturm. So auch mit dem atemberaubenden Minirock von Alaïa, dessen Wollfransen bei jeder Bewegung elegant mitschwingen werden. Für einen schicken und farblich abgestimmten Look empfehlen wir das Ensemble mit passendem Oberteil. Alternativ können Sie den Rock auch mit minimalistischen Accessoires und dezenten Key Pieces in Szene setzen.
„Die wahre KRAFT darin, sich in Schale zu werfen, beruht darauf, LEBENSFREUDE für Mitmenschen und SICH SELBST auszustrahlen“
„Naked Dressing“ 2.0
Auch Anthony Vaccarello macht in dieser Festsaison keine halben Sachen. Stattdessen haucht der Creative Director von Saint Laurent dem abendlichen Dresscode in der H/W24 eine gehörige Prise Sexappeal ein. Der Großteil der 48 Runway-Looks seiner gewagten Kollektion sind gleichermaßen extravagant wie bourgeois und aus hauchzarten, strumpfähnlichen Materialien gefertigt. Doch keine Bange: Wenn Sie nicht sicher sind, wie „Naked Dressing“ richtig geht, haben wir nachfolgend den perfekten Tipp für Sie. Beschränken Sie sich schlichtweg auf ein Piece – vorzugsweise auf die untere Körperhälfte – wie zum Beispiel mit diesem Bleistiftrock. „Ich finde es großartig, wie er für dieses Shooting mit Plateau-Absätzen und einer Lederjacke mit markanten Schulterdetails gestylt wurde. Das verleiht Ihren Partylooks einen garantierten Wow-Effekt“, so Brett, die in diesem Zuge ebenfalls für die ‚angemessene Unterwäsche‘ plädiert. Was dabei als „angemessen“ gilt, hängt ganz von Ihrem persönlichen Selbstbewusstsein ab – ein Slip mit hoher Taille ist der beste Ausgangspunkt für alle, die sich zum ersten Mal an den „Naked Dressing“-Trend heranwagen.
Pastell-Power
Sanfte, bonbonfarbene Nuancen erscheinen auf den ersten Blick wie ein Synonym für warme Sommertage, jedoch eignen sich pudrige Pastelltöne ebenso gut, um Ihrem winterlichen Abendlook ein Refresh zu verpassen. Der beste Beweis? Das Rollkragenkleid von Alaïa in einem sonnigen Gelbton, das aus einer feinen Wollmischung gefertigt ist und Ihrer Silhouette dank seiner hautengen Passform ein edles Finish verleiht. Ergänzen Sie den Look für den ultimativen Wow-Effekt mit durchsichtigen Strümpfen und spitz zulaufenden Schuhen.
LEDER DELUXE
Die moderne Rebellin schlägt selbstverständlich auf jeder Party auf, die auch nach Stunden kein Ende zu nehmen scheint (nicht, dass sie sich jemals daran stören würde) und versprüht ihren Glamour mit einer gewaltigen Portion Temperament. Dabei schafft sie es sogar, die wilde Seite des wohl zierlichsten aller Accessoires zu enthüllen – die Rede ist von Opernhandschuhen. Die ultra-eleganten Handschuhe von Toteme aus butterweichem Leder sind gleichermaßen elegant wie einzigartig, und die Kombination mit durchschimmernden Pieces und edlen Statement-Styles wie den Satinhosen mit weitem Bein von Balenciaga sorgen für einen smarten Kontrast. Der ultimative Bonus? Passend zum pragmatischen Chic der schwedischen Modeschöpfer von Toteme besitzen die Handschuhe eine Fütterung aus Kaschmir, wodurch sie zusätzlich zum coolen Design auch noch kuschelig warm halten.
„Werden Sie es über die FESTSAISON hinaus tragen? Lässt es sich mit Ihren LIEBLINGS-PIECES kombinieren? Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten können, haben Sie einen stylishen VOLLTREFFER gelandet“
ALLES AUF ROT
Burgunder, Merlot, Cabernet: Nicht (nur) auf der Weinkarte beliebte Highlights, sondern auch als neue Trendfarben in der H/W24. Pflaumige Rottöne direkt aus dem Weinkeller brillieren sowohl alleine als auch im Zusammenspiel mit neutralen Nuancen und harmonieren mühelos mit Braun- und Grautönen, hellen Farben sowie klassischem Jeansblau. Dies weiß auch Sabato De Sarno von Gucci, der in der F/S24 den Farbton „Gucci Rosso Ancora“ präsentierte. Das tiefe, satte Rot ist vom Design der Aufzüge im Hotel Savoy in London inspiriert, in dem Guccio Gucci einst als Portier arbeitete, und dient nunmehr als eine Art Markenzeichen für die Brand. Das legendäre „GG“-Motiv findet sich als Prägung auf der kirschroten Jacke mit Lacküberzug wieder, was diesem vielseitigen Key Piece ein besonders modernes Flair verleiht. Tragen Sie alles Mögliche (oder auch einfach nichts) darunter. Burgunderrot steht auch in der F/S25 hoch im Kurs, wie Saint Laurent, Bottega Veneta und Victoria Beckham beweisen. Sie können sich also sicher sein, dass dieser Trend den Festtagskater weit überdauern wird.