So erkennen Sie Zuckerfallen
Auch wenn Sie auf Ihre Ernährung achten, Zucker versteckt sich in vielen Lebensmitteln, ohne dass wir es realisieren. Von Obst über fettarme Produkte bis hin zu einigen Naturkostprodukten, EVIE LEATHAM erklärt, wie man verborgenen Zucker vermeidet
Zucker ist unser größter Feind, wenn es um die Gesundheit und eine schlanke Taille geht. „Zucker verursacht Entzündungen und wird auch nicht durch unser normales Stoffwechselsystem erkannt, was zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen wie Insulinresistenz und einer Nebennierenschwäche führen kann“, sagt Sarah Wilson, Autorin der New-York-Times-Bestsellerreihe Goodbye Zucker.
Während die meisten von uns offensichtliche Verdächtige identifizieren können, wie zum Beispiel Zucker im Morgenkaffee, fallen wir dennoch täglich auf versteckte Zuckerfallen in unserer scheinbar ausgewogenen Ernährung rein. Ein Glas Apfelsaft enthält beispielweise zehn bis zwölf Teelöffel Zucker, Trockenfrüchte 70 Prozent und fettarme Lebensmittel (insbesondere Milchprodukte) sind oft besonders reich an Süßstoff. „Wo es kein Fett gibt“, warnt Wilson, „gleicht Zucker normalerweise den Geschmacks- und Konsistenzverlust aus.“
Sogar ein erhöhter Obstkonsum, um gesünder zu sein, hat seinen Preis. „Wenn etwas auf –ose endet (Fruktose, Glukose, Laktose, Maltose), kann der Körper keinen Unterschied zu industriellem Zucker feststellen“, erklärt Wilson. Das größte Problem stellt die Fruktose dar, da es sich dabei um den einzigen Zucker handelt, der von der Leber verarbeitet und dann als viszerales Fett gespeichert wird. Ich empfehle ein bis zwei Stücke Obst täglich, die Sie am besten separat (nicht als Teil eines Fruchtsalats) zu sich nehmen. Auf diese Weise können Sie die Zuckerbelastung Ihrer Leber besser steuern. Wählen Sie auch Früchte mit geringem Fruktosegehalt wie Kiwi, Grapefruit und Beeren.“
„Gesundheitskost wie mit Agave angereicherte Produkte wird oftmals irreführend als ,zuckerfrei’ verkauft, wobei Agave bis zu 90% Fruktose enthalten kann
“
Auch Naturkostprodukte sind nicht immer eine zuckerarme Alternative. „Sie sind dafür bekannt, mit irreführenden Etiketten wie “kein raffinierter Zucker” oder “zuckerfrei” zu werben“, sagt Wilson. „Agavenprodukte werden regelmäßig als zuckerfrei angepriesen, dabei enthalten Agaven 70 bis 90 Prozent Fruktose.“ Glücklicherweise gibt es gesündere Zuckeralternativen, darunter Reismalzsirup und Stevia. Der natürliche Süßstoff wird aus einer minzähnlichen Pflanze gewonnen und ist in der gleichen Konzentration 200 Mal süßer als Zucker, aber treibt den Blutzuckerspiegel nicht in die Höhe.
Also, wie können Sie Zucker am besten im Supermarkt identifizieren? Schauen Sie sich die Nährwertangaben pro Portion an und teilen Sie die Grammzahl oder Milliliter an Zucker durch vier. Das gibt Ihnen die Zuckermenge in Teelöffeln, die Sie konsumieren. Die schockierende Wahrheit hilft, die Dinge in Perspektive zu rücken. Wenn Ihr Morgenmüsli beispielsweise 30 Gramm Zucker pro Portion enthält, nehmen Sie bereits mehr als sieben Teelöffel davon zu sich, bevor Sie das Haus verlassen haben. Um Lebensmittel im Alltag zu scannen und den Zuckergehalt zu berechnen, können Sie auch eine App benutzen. Versuchen Sie FoodSwitch (verfügbar in Großbritannien, den USA und Australien), Change4Life Sugar Smart (Großbritannien) oder That Sugar App (Australien). Eine ziemlich süße Angelegenheit!