Barcelona: Der Insider-Guide
Was Sie in der pulsierenden Hauptstadt Kataloniens 2019 auf keinen Fall verpassen dürfen. Von MARK C. O’FLAHERTY
Der ultimative Beachclub
Manche Taxifahrer finden die Location immer noch ziemlich unerklärlich verwirrend: Letztes Jahr eröffnete das Soho House eine neue Glamour-Dependance an der Küste, nun die zweite in Katalonien. Gerade einmal 30 Minuten Fahrt vom Stadtzentrum entfernt können Sie Ihren City-Trip mit einem erholsamen Strandurlaub verbinden. Ein 2-tägiger Aufenthalt im Little Beach House Barcelona bietet Ihnen das Beste von beidem. Freuen Sie sich auf die entspannte, aber luxuriöse Beachclub-Atmosphäre mit reihenweise Strandliegen, exklusiv für Gäste und Mitglieder. Hinzu kommen 17 Schlafzimmer in einem neu gestalteten Gebäude aus der Jahrhundertmitte.
Wo die Einheimischen essen
Michelin-Sterneköchin Carme Ruscalleda ist regelmäßig zu Gast im Els Pescadors, einem ungezwungenen Restaurant, das sich auf Meeresfrüchte spezialisiert hat und bei Großfamilien besonders beliebt ist. Die mediterrane Einrichtung wirkt schick, doch das Ambiente erinnert aufgrund der Holzverkleidung an eine traditionelle Fischerbar. Das Essen ist simpel, aber köstlich: Gazpacho, Austern, Kuttelfisch, gerösteter Tintenfisch, Salzkabeljau, katalanisches Fischragout und traditioneller Reisauflauf.
Ein Traum für Musikliebhaber
Ein Tag auf La Rambla enttäuscht nie, auch wenn die meisten Zeitungsverkäufer entlang des Boulevards heute größtenteils unliebsame Souvenirs an Touristen verkaufen. Ein Geschäft, das noch immer den Geist der Vergangenheit einfängt, ist Casa Beethoven. Der schöne alte Musikladen wird bis heute familiengeführt und hat zwei Weltkriege (und einen Bürgerkrieg) überlebt. Selbst wenn Sie keine Noten lesen können, gleicht der Besuch einem unglaublichen visuellen Erlebnis. Wenn Sie Glück haben, spielt der Besitzer auf dem Klavier sogar ein traditionelles katalanisches Volkslied.
Ein Pool mit Aussicht
Das Grand Hotel Central mit seiner historischen Fassade wird seinem Namen gerecht: Es ist luxuriös, zeitgemäß und liegt mitten in der Stadt. Was man nicht auf den ersten Blick erkennen kann: Hier findet sich auch eine der besten Dachterrassen Kataloniens. An einem heißen Nachmittag gibt es kaum einen schöneren Ort, um acht Stockwerke höher am hauseigenen Infinity-Pool zu sitzen. Gesellen Sie sich nach Sonnenuntergang an die Bar, wo Bartender Manel Vehí seine Cocktailkünste mit lokalem Gin und anderen Köstlichkeiten zum Besten gibt.
Das tödlichste Kunstwerk der Welt
Die Fundació Joan Miró beherbergt – wie man erwarten würde – zahlreiche Meisterwerke von Miró und ist eines der meistbesuchten Museen Spaniens. Aber das wahre Highlight stammt von einem anderen Künstler: der Springbrunnen von Alexander Calder, der kontinuierlich schillerndes Quecksilber durch seine kunstvollen Rillen und Rinnen fließen lässt. Der mit Flüssigmetall gefüllte Springbrunnen wurde ursprünglich in den 30er-Jahren vor Picassos „Guernica“ im spanischen Pavillon auf der Weltausstellung in Paris gezeigt, heute befindet sich die giftige Quelle jedoch sicher hinter Glas im Miró Museum. Es ist ein bemerkenswertes, schönes und unheimliches Science-Fiction-Kunstwerk.
Ein Park zum Staunen
Stellt man sich Barcelona vor, denkt man an Gaudí-Architektur und die Küste, aber der Parc del Laberint d’Horta am nördlichen Ende der Stadt ist ein grünes Paradies. Der Park stammt aus dem späten 18. Jahrhundert, als sich der sagenhafte Marquis von Llupia und Alfarrás eine königliche Fantasielandschaft wünschte. Bis heute bestehen die griechischen Grotten und maurischen Bögen, aber das wahre Highlight ist das tadellos erhaltene Labyrinth – der Stoff aus dem Märchen geschrieben werden und ein Ort, durch den man am liebsten im Krinoline-Kleid wandeln würde.
Das holistische Designerlebnis
Jaime Beriestain ist der berühmteste Innenarchitekt Kataloniens und bei einem Besuch in Barcelona können Sie seine Arbeiten auf vielfältige Weise bestaunen. Nachdem Sie in seinem Concept-Store auf der Carrer de Pau Claris zwischen schicken Markenprodukten gestöbert haben, gehen Sie direkt nebenan in das Café, das als eine Art Clubhaus für Beriestains Designs fungiert. Genießen Sie Trüffel-Ravioli und Champagner auf den samtigen Sitzplätzen, umgeben von riesigen Farnen und bunten Kunstwerken, während Sie der arabischen Lounge-Musik des DJs lauschen.
Der ultimative Food-Court
Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken oder Sorgen um die Authentizität: El Nacional ist die ganze Woche lang, ab Mittag bis 1 Uhr morgens, einer der unterhaltsamsten Orte zum Schlemmen. Abgehend von einer der Hauptstraßen des Stadtzentrums liegt die umgestaltete Industriehalle in einer kleinen Gasse. Der großzügige Gastronomiebereich lädt mit fantastischer Beleuchtung, einer großen Vielfalt an Speisen, von Tapas bis hin zu Steak, und zahlreichen Bars, die stets köstlichen Rioja und Cava ausschenken, zum Genießen ein.
Das himmlische Spa
Das Hotel Arts liegt in Strandnähe und gilt als ein herausragendes Zeugnis moderner Architektur in der Stadt. Ganz oben befindet sich auch eines der besten Spas des Landes, das mit einer postkartenreifen Aussicht begeistert. Das hauseigene 43 The Spa, dessen Therapieräume Intimität bieten und durch einen atemberaubenden Ausblick auf das Mittelmeer bestechen, erstreckt sich über die beiden obersten Stockwerke des Gebäudes. Die Wellness-Einrichtung besitzt ein Hydrotherapiebecken, Dampfbäder, Saunen, Eisbrunnen und Außenterrassen. Buchen Sie eine der beiden Behandlungssuiten mit Meerblick für ein 43-faches Erlebnis.
Das weniger bekannte Meisterwerk
Die meisten Designinteressierten verbinden mit Barcelona den Künstler Gaudí (und natürlich den Pavelló Mies van der Rohe). Jeder kennt La Sagrada Familia und Casa Milà, aber Casa Vicens ist erst seit wenigen Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich. Gaudís erstes Großprojekt gibt einen frischen Einblick in seine Ästhetik und bietet dank des skulpturalen Dachs unzählige Möglichkeiten zum Fotografieren. Im Gegensatz zu seinen Sci-Fi/Gotik-Entwürfen, für die er bekannt ist, ist die postmoderne Architektur hier heller und blockartiger und kombiniert mit dem Orientalismus des späten 19. Jahrhunderts. Ein überraschendes, aber auch hinreißendes Werk.
Fantastische Fusion
Das Gourmetrestaurant Tickets – ein Ableger des ehemaligen El Bulli, geführt von den Adrià-Brüdern – ist immer noch in aller Munde, doch Foodies schwärmen vor allem von ihrem japanischen Restaurant Pakta. Serviert werden Nikkei-typische Gerichte, ein Mix aus peruanischer und japanischer Kochkunst, in einem schönen Saal, der mit raffinierten und aufwändigen Installationen aus südamerikanischen Garnen dekoriert ist. Wenn die Kellner jeden Gang an den Tisch bringen, winken sie mit einem kleinen Stab in den gleichen leuchtenden Farben. Das Ganze ist eine visuelle und geschmackliche Sensation.