Die spirituelle Welt von Geburtssteinen und Talismanen
Für diejenigen, die ihrem Schmuck gerne eine ganz persönliche Note verleihen, erforscht SARAH ROYCE-GREENSILL die spirituelle Herkunft von Geburtssteinen und Talismanen und warum sie jetzt wieder im Trend liegen
Seit Anbeginn der Zeit hat die Menschheit Rat in den Sternen gesucht. Den frühesten Beweis für Astrologie lieferten Höhlenmenschen, die im dritten Jahrtausend v. Chr. die Mondphasen verfolgten. Bis ins 17. Jahrhundert wurden Himmelsbeobachtungen sogar als Information für Wissenschaft und Medizin genutzt. Unabhängig davon, dass Astrologie als Pseudowissenschaft bezeichnet wird, ist sie heute mehr denn je en vogue, um uns Antworten in einer unberechenbaren Welt zu liefern. Sie beeinflusst zurzeit sogar die stylishten Garderoben und Schmuckkollektionen.
„Sternzeichen-Schmuck war besonders beliebt in den 1930ern, den 1970ern und aktuell auch heute: Zeitspannen geprägt von großer Unsicherheit“, sagt Marion Fasel, Schmuck-Historikerin und Gründerin des online Schmuck-Magazins The Adventurine. „Menschen suchen Rat in den Sternen und möchten, dass ihr Schmuck ihnen als Talisman durch schwierige, ungewisse Zeiten hilft.“
In den 1960ern und 1970ern, dem sogenannten „Age of Aquarius“ – Zeitalter des Wassermannes, erkannten Pariser Juweliere den spirituellen Trend und stellten Goldanhänger mit Sternzeichen-Motiven her. Ein halbes Jahrhundert später sind diese Vintage-Anhänger bei Auktionen heißbegehrt. Auch zeitgenössische Juweliere lassen sich vermehrt von den Sternen inspirieren.
Von Sternzeichen inspirierter Schmuck und Anhänger mit Geburtssteinen stellen eine spirituelle Weiterentwicklung der Modelle dar, die viele Jahre lang populär waren. Frauen möchten, dass ihr Schmuck einzigartig ist und in einer Welt, in der wir uns verstanden fühlen wollen, kann uns Astrologie diese Bestätigung bieten.
„Astrologie hat universelle Anziehungskraft: Sie stellt eine persönliche Verbindung zwischen Schmuckstück und Besitzerin her“, sagt Brooke Gregson, dessen Sternzeichen-Anhänger seit ihrem Launch 2003 zu Bestsellern avanciert sind. Sie werden aus strukturiertem, 14-karätigem Gold, das an abgenutzte indische Münzen von Antikmärkten erinnern soll, hergestellt. Jeder Anhänger zeigt das persönliche Sternzeichen, mit Diamanten verziert. „Besonders schön ist die abstrakte Eigenschaft einer Sternenkonstellation. Sie ist geheimnisvoll und persönlich“, fügt Gregson hinzu.
„Geburtssteine und Sternzeichen verleihen Schmuck eine Bedeutung, nach der Menschen sich sehnen“, sagt Fasel. Auch sind solche Stücke toll für den Mehrlagen-Look, Sie können so Ihren persönlichen Stil perfekt ausdrücken und sie sind tolle Geschenke. „Geburtssteine schienen perfekt für eine Kollektion zu passen, die ursprünglich als Geschenkidee gedacht war“, sagt Monica Vinader über ihre neue „Fiji Bud“-Kollektion aus Edelsteinen in Tropfenform, die als Ohrringe und an Arm- oder Halsketten getragen werden können. „Jeder Stein für sich verleiht dem Schmuckstück einen Hauch Farbe und die Bedeutung des Geburtssteines macht es zu einem zeitlosen Geschenk.“
Sarah & Sebastian ist ein weiteres Label, das mit Diamanten verzierte Sternenkonstellationen sowie eine Geburtsstein-Kollektion aus farbenfrohen Edelsteinen, kategorisiert nach Monaten, an zarten Goldketten anbietet. Die Mondphasen-Kollektion von Andrea Fohrman erinnert die Trägerin hingegen an die Phase des Mondkalenders zum Zeitpunkt ihrer Geburt – denn man glaubt, dass auch dies die Persönlichkeit beeinflussen kann.
Das Londoner Label Alighieri hat mit 24-karätigem Gold überzogene Münzen entworfen, die chinesische Sternzeichen zeigen. Das geschmolzene Finish verleiht ihnen den antiken Stil eines Talismans. „Jede Figur ist ein persönliches Glückssymbol und kann das ganze Jahr über als Zeichen für Hoffnung getragen werden“, sagt Alighieri-Gründerin Rosh Mahtani.
„Schmuck wurde schon immer als Talisman getragen – in jeder Kultur suchen wir nach Symbolen für Stärke und Schutz“, erzählt sie weiter. „Im Moment steht die ganze Welt vor der gleichen Herausforderung und ich glaube, dass die Sterne und der Gedanke, dass alles miteinander verbunden ist, uns Hoffnung geben. Das erdet uns, und das brauchen wir jetzt mehr denn je.“
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