Get dressed mit Ada Kokosar
Sie ist ein wahres Mode-Multitalent kein Wunder, dass Beraterin, Kreativdirektorin und jetzt auch Schuhdesignerin Ada Kokosar weiß, man einen stilvollen Auftritt hinlegt. Hier verrät sie das Geheimnis ihres mühelosen und gleichzeitig einzigartig exzentrischen Styles…
Mein Herz schlug schon immer für Mode
Ich habe mich schon als Kind für Mode interessiert. Inspiriert hat mich vermutlich meine Großmutter, die immer elegant gekleidet war. Eine meiner frühesten Erinnerungen bringt mich zurück zu einem Tag am Strand mit ihr. Sie trug einen Kaftan, der zu ihrem Bikini passte, und schleppte einen riesigen Sonnenschirm. Dabei sah sie so glamourös aus, ihr Stil war einfach immer makellos. Ich habe jetzt noch einige Designs von ihr, sie gehören einfach zu meinen Lieblingsstücken. Mein Stil wird bestimmt durch Farben, Layering und Proportionen. Ich kleide mich immer dem Anlass entsprechend, je nachdem, was gerade ansteht.
Ich liebe Herausforderungen
Ich kann kaum glauben, dass ich so eine großartige Marke wie Paciotti neugestalten durfte. Als Erstes bin ich ins Archiv gegangen, um ein Gefühl für die Geschichte des Labels zu bekommen. Dabei sind wunderbare Anekdoten zu Tage gekommen, zum Beispiel, dass Paciotti früher Schuhe für Gianni Versaces Fashionshows entworfen hat. Eingeschüchtert hat es mich nicht, für ein Label mit so viel Geschichte zu arbeiten, es war eher aufregend. Mir war es wichtig, die Vergangenheit nicht zu ignorieren, sondern Kontinuität zu schaffen und eine Kollektion zu kreieren, die die Paciotti-Frau wirklich anspricht – eine Frau, die in meinen Augen unabhängig, ungezwungen, kultiviert, klassisch, aber auch wundervoll ungewöhnlich und einfach einzigartig ist. Ich sehe eine Frau wie Carolyn Bessette-Kennedy vor mir.
Schuhe sind das A und O
Der perfekte Schuh ist Protagonist Ihres Outfits. Er sollte Ihren Look inspirieren, statt ihn zu vollenden. Welche Form Sie wählen, sagt viel über Ihre Persönlichkeit und darüber aus, wie Sie wahrgenommen werden wollen. Schuhe sind nicht ohne Grund ein Fetisch-Objekt. Aber dabei sollten Sie nicht vergessen, dass Bequemlichkeit an erster Stelle steht. Meine Schuhe haben sich aus Lücken in meiner Garderobe ergeben, aber sie werden nie von Trends diktiert; sie sollen lange im Einsatz bleiben. Ich habe beim Designen im Studio immer unsere Frau vor Augen, was würde sie tun, wohin würde sie mit ihren Schuhen gehen.
Bleiben Sie sich treu
Bei Make-up ist weniger oft mehr. Ich akzentuiere lediglich meine natürlichen Features und verwende eine leichte flüssige Grundierung – Laura Mercier hat eine großartige Auswahl – eine Mascara von Marc Jacobs und Rouge von Nars. Das Gleiche gilt für meine Haare, die sind ein Fall für sich, deshalb trage ich sie offen und lasse sie wachsen und gewähren. Nur etwas Haaröl von Oribe verwende ich. An erster Stelle steht für mich immer die Pflege meiner Haut. Ich habe eine Hautpflegeroutine, die ich morgens und abends durchziehe. Selbst auf Langstreckenflügen verwende ich natürliche Peelings und sauerstoffspendende Gesichtsmasken. Ein weiterer Reisetipp ist, nach dem Flug ein Bad in Epsom-Salzen zu machen, um den Körper zu entgiften und von den Strapazen der Reise erholen zu lassen.
Ich bewundere Kreativität
Ganz oben auf meiner Wunschliste steht in dieser Saison ein Statement-Piece von Christopher Kane. Ich habe mich so darüber gefreut, dass er bei den Fashion Awards 2019 den Designers' Designer Award erhalten hat. Er gehört zu den innovativsten Designern unserer Zeit und hat die Anerkennung mehr als verdient. Ich liebe seine Kreationen. Für besondere Anlässe sind Rodarte und Valentino grandios, aber im Alltag bevorzuge ich Komfort, deshalb lebe ich förmlich in Styles von Labels wie Joseph und Lemaire.
Das Besondere am Mailänder Stil
Nach sieben Jahren in New York bin ich im letzten Jahr zurück nach Mailand gezogen. Die Stadt hat sich in diesen Jahren stark verändert, heute spürt man dort eine neue jugendliche Energie und Begeisterung, und das nicht nur in Sachen Mode. Was mir am Mailänder Stil am besten gefällt, ist, dass es immer auch einen persönlichen Touch gibt, eine Geschichte. Das kann eine Anekdote oder Erinnerung an einen bestimmten Schal sein, zum Beispiel. Italiener haben einen tief verwurzelten Sinn für Schönheit, er besteht in uns und ist Teil unserer Kultur.
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